Oracle APEX 19 Tutorial Teil 5 – Process and Condition

Dieser Teil des Oracle APEX Tutorials zeigt Ihnen, wie Sie Prozesse und Bedingungen ( Conditions ) in Ihren Anwendungen nutzen können.

Es ist ein wenig Zeit vergangen, seid dem ich den Teil 4 des APEX Einsteiger-Tutorials verfasst habe.  Die bisherigen Beschreibungen basierten noch auf der APEX Version 18.2. Diesem Artikel liegt nun die Version 19.1 zu Grunde, so dass Sie sich direkt mit dieser APEX Version vertraut machen können.

Noch einmal zur Erinnerung. Im letzten Artikel (Teil 4)  habe ich beschrieben, wie Sie für eine Tabelle eine Übersichtsseite und eine Form zum Erfassen und Bearbeiten des Tabelleninhaltes erstellen können.

Abbildung 34: APEX Form
Abbildung 34: APEX Form

Die Abbildung 34 zeigt Ihnen den Ausgangspunkt für dieses Tutorial. Für jede Spalten der Tabelle (NAMEN) wurde in der erstellen Form ein Feld – in APEX Item genannt – eingefügt. Je nach Spaltentyp wurden verschiedene Item-Typen verwendet.

Bei den letzten vier Items der Seite handelt es sich um Audit-Spalten in denen der Ersteller, das Erstellungsdatum sowie den letzten Änderer inkl. Änderungszeitpunkt erfasst werden sollen. 

Life-Cycle

Um zu verstehen, wie und wann ein sogenannter Process in einer APEX-Seite ausgeführt wird, ist es sinvoll sich zu vergegenwärtigen, wie eine Seite erzeugt wird.

Initial wird eine Seite durch einen Seitenaufruf per URL (http get) vom APEX-Web-Server angefordert. Der Web-Server reicht den Aufruf an die Datenbank weiter und führt dabei die PL/SQL Funktion f aus. Die Parameter, die der URL respektive dem http get request mitgegenen wurden, werden als Parameter an f  übergeben. In Abhängigkeit des aktuellen Session-Zustands, welcher im sogenannten Session-Cache gehalten wird, und den übergebenen Parametern, rendert f die neuen HTML-Seite. Diese wird dann als Antwort an den Client zurück geschickt. In anderen Szenarien erfolgt die Anfrage (Requests) mittels http-put, wobei sich der Ablauf aber ähnelt.

Im Rahmen dieses klassischen Anfrage- Antwortzyclusses ermöglicht es APEX Ihnen zu verschiedenen Zeitpunkten sogenannte Processes in der Datenbank auszuführen.

Prozess

Es gibt verschiedene Typen von Prozessen. Sie können z.B. vorgefertigte Prozesse verwenden, um Date aus einer Form in die Tabellen der Datenbank zu übertragen. Sie können eigene PL/SQL – Prozesse erstellen oder auch Web Services aufrufen, Mails versenden und vieles mehr.

Für dieses Beispiel sollen die Audit-Felder automatisch mit den entsprechenden Werten versehen werden.  

PL/SQL-Process erstellen

Eine oft genutzte Variante sind Prozesse, die Sie in PL/SQL erstellen können. Um so einen Prozess anzulegen gehen Sie wie folgt beschrieben vor.

Ausgehend von der Seite 3, welche in Abbildung 34 zu sehen ist, klicken Sie in der Developer Toolbar auf den Button “Edit Page”. 

Abbildung 35: APEX Create process
Abbildung 35: APEX Create process

Im Page Designer finden Sie, wie in Abbildung 35 zu sehen ist, die Möglichkeit einen neuen Prozess zu erstellen. Das geht z.B. über das Kontextmenü des Knotens process.

Geben Sie dem Prozess über seine Eigenschaften einen Namen (ID) und wählen sie als Typ PL/PQL-Code. Im Bereich source können Sie nun Ihren Quellcode unterbringen. 

In diesem Beispiel sollen das Item P3_CHANGED_BY und P3_CHANGED_ON mit einem Wert versehen werden.

Um auf ein Item zuzugreifen, stellen Sie dem Item-Namen einfach ein : voran. So können Sie z.B. über :P3_CHANGED_BY := :APP_USER;  den Namen des angemeldeten Users dem Item zuweisen. Abbildung 36 zeigt den kompletten Quellcode für dieses Beispiel.

Abbildung 36: PL/SQL Process
Abbildung 36: PL/SQL Process

Wie Sie dort sehen können, wird über sysdate noch der aktuelle Zeitpunkt einer Änderung ermittelt. Dieser wird allerdings als Char entsprechend formatiert dem Item zugewiesen. Achten Sie darauf, dass die Formatmaske hier mit der des Items übereinstimmt.

Abbildung 37: Formatmask
Abbildung 37: Formatmask

Anschließend bietet es sich noch an, die beiden Items in der Seite 3 auszublenden.

Abbildung 38: Hidden
Abbildung 38: Hidden

Das können Sie recht einfach bewerkstelligen. Markieren Sie dazu im Page Designer die beiden Items un d ändern Sie den Item-Typ auf Hidden (Ausgeblendet).

Wenn Sie nun über die Seite 3 einen neuen Eintrag erfassen oder einen vorhandenen Eintrag ändern, wird der Zeitpunkt der Änderung und der Name des Users vermerkt.

Conditions – Bedingte Prozesse

Wie Sie sicher bemerkt haben, wird der eben erstellte Prozess bei jeder Änderung in der Seite ausgeführt. Für das Speichern des Erstellzeitpunktes und des Erstellers eines neuen Datensatzes wurden der Seite und der Tabelle die beiden Items P3_CRETED_BY und P3_CREATED_ON zugefügt.

Um die Werte dieser beiden Items über einen weiteren Prozess zu setzten, können Sie wie im vorherigen Beispiel einen Prozess erstellen, der via. PL/SQL die Items setzte. Allerdings soll dieser Prozess nur einmalig ausgeführt werden, wenn ein neuer Datensatz angelegt wird. Für solche Fälle nutzen Sie in APEX sogenannte conditions.

Über eine condition können Sie beispielsweise prüfen, ob ein bestimmter Button gedrückt wurde. Sie können über diese Bedingungen feststellen, ob ein Item null ist oder einen definierten Wert besitzt. Für komplexere Prüfungen nutzen Sie einfach SQL oder PL/SQL.

Abbildung 39: Condition
Abbildung 39: Condition

Eine condition definieren Sie über die Eigenschaften eines Prozesses. Dort finden Sie unter conditions – in der deutschsprachigen Version “Serverseitige Bedingung” genannt – verschiedene Möglichkeiten. Für dieses Beispiel genügt es, den Prozess nur dann ausführen zu lassen, wenn der Button CREATE betätgt wird. 

Oracle APEX 18.2 Tutorial Teil 4 – Page Designer

Im 4 Teil des deutschsprachigen Oracle APEX Einsteiger Tutorial geht es um die Erstellung von Seiten mit dem Page Designer.

Der Page Designer ist das zentrale Werkzeug mit dem in APEX Seiten erzeugt und bearbeitet werden. Gerade bei diesem Tool wird der zentrale Ansatz der Low Code Entwicklung von APEX sichtbar. APEX nutzt in vielen Fällen die Metadaten aus der Datenbank, um daraus Elemente einer Seite zu erzeugen. Die Elemente eines APEX Seite werden über deren Eigenschaften definiert. Deshalb entwickeln Sie Anwendungen mit APEX deutlich schneller als mit herkömmlichen Programmieransätzen.

Öffnen des Page Designers

Es stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, den Page Designer zu starten.

Im Letzten Teil des Tutorials habe ich Ihnen den Zugang über die Developer Toolbar gezeigt.

Sie können aber auch einfach über den Application Builder eine Anwendung auswählen. Anschließend werden Ihnen alle Seiten der Anwendung aufgelistet.

Abbildung 22: Application Builder

Von dieser Seitenübersicht können Sie vorhandene Seiten einfach durch anklicken des jeweiligen Links auswählen und im Page Designer öffnen.

Abbildung 23: Page Designer

Neue Seiten mit dem Page Designer erstellen

Ausgehend von der Seitenübersicht (Abbildung 22) können Sie Ihrer Anwendung eine neue Seite über den Button “Create Page >” hinzufügen.

Befinden Sie sich bereits im Page Designer so finden Sie den Einstieg in den Seitenerstellungsassistenten in der Toolbar hinter dem +.

Abbildung 24: Create Page

Im ersten Dialog geben Sie an, welche Art von Seite sie erstellen möchten. Wählen Sie für dieses Beispiel die Seitenart “Form”.

Abbildung 25: Report with Form on Table

Auch bei den Forms gibt es wieder verschiedene Seitenarten. Eine häufig genutzte und wie ich finde vielseitig einsetzbare Variante Daten einer Tabelle zu bearbeiten, besteht aus einer tabellarischen Übersicht des Tabelleninhaltes. Von so einer Übersichtsseite aus können Sie einen Datensatz in einer zweiten Seite für die Bearbeitung öffnen.

Um soche Seiten von APEX erzeugen zu lassen nutzen Sie an dieser Stelle des Wizzards den Eintrag “Report with Form on Table”.

Klicken Sie auf Next >.

Abbildung 26: Definition des Interactive Reports

Nun geht es an die Definition der Report Page. In diesem Beispiel nutzen Sie den sogenannten Interactive Reports. Hinter einem Interactive Report verbirgt sich eine tabellarische Darstellung des Inhaltes einer (oder mehrerer) Datenbanktabelle.

Wählen Sie noch die Titel der Report Page und der Form Page fest. Mit Next > geht es weiter.

Abbildung 27: Navigation Menu

Beim erstellen der Anwendung im Teil 3 des Tutorials, haben Sie bereits sehne können , dass Ihre Anwendung ein Seiten-Menü besitzt. Um diesem Menü einen Link hinzuzufügen, über den die Übersichtsseite die Sie gerade erzeugen, aufzurufen geht es bei dieser Seite des Page-Wizzards.

Lassen Sie APEX einen neuen Menüeintrag über die Option “Create a new navigation menu entry” für Sie erzeugen. Jetzt benennen Sie diesen Menüpunkt noch und klicken Sie dann auf Next >.

Abbildung 28: Select a table

Als Basis für den Inhalt des Interactive Reports und der Form Page geht es im Schritt 5. An dieser Stelle selektieren Sie die Datenbanktabelle CO_COOKING_RECIPE. Jetzt werden Ihnen die Spalten der Tabelle im linken Auswahlfeld des Shuttle-Items aufgelistet. Meine Empfehlung ist es hier nach Möglichkeit alle Spalten zu übernehmen. Es ist später weniger aufwändig, überflüssige Spalten auszublenden bzw. zu entfernen als Neue einzufügen.

Mit Next> geht es zum nächsten Schritt.

Abbildung 29: Primary Key

APEX bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten die einzelnen Zeilen in der Datenbanktabelle anzusprechen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht einen künstlichen Schlüssel, der über eine Datenbank-Sequence erzeugt wird, zu verwenden.Um so einen surrogate key zu nutzen, wählen Sie die Option “Select Primary Key Coulmn(s)” und dann im Feld “Primary Key Column 1” den Eintrag ID.

Den Inhalt der ID Spalte wird über den bereits angelegten Trigger in der Datenbank erzeugt.

Jetzt haben Sie es geschafft. Klicken Sie auf Create so erzeugt APEX zwei Seiten für Ihre Anwendung, die es in sich haben.

Abbildung 30: Report Form und Edit Form

Report- und Edit Form

Starten Sie jetzt einfach mal Ihre Anwendung über Run Application.

Über den Menüpunkt Cooking recipe können Sie die Report Form öffnen. Da die Datenbanktabelle noch keine Einträge enthält sieht die Seite noch etwas spartanisch aus.

Abbildung 31: Interactive Report Form

Legen Sie über den Create Button einen neuen Eintrag an. Dafür öffnet sich die zweite Seite – die Edit Form.

Abbildung 32: Edit Form

Der Page Wizzard hat diese Seite so erzeugt, dass Sie neue Datensätze erstellen, vorhandene bearbeiten oder löschen können. Die Seite ist von Haus aus responsiv und lässt sich auf einem Rechner genauso gut nutzen wie auf einem Smartphone oder Tablet.

Die Seite ist auch für den Mehrbenutzerbetrieb geeignet. Versuchen zwei User annähernd gleichzeitig den selben Datensatz zu editieren, wird dem zu letzt speichernden Anwender eine entsprechende Fehlermeldung ausgeben.

Tragen Sie doch zum Test einmal ein erstes “Rezept” in die Anwendung ein. APEX öffnet für die Datumsfelder einen Kalender-Picker. Die Memo (Clobs) Felder wurden als mehrzeilige Items erzeugt. Hier spielt APEX einfach seine Stärken aus. Durch die Nutzung der Metadaten aus der der Datenbank, werden bereits bei der Erzeugung von Elementen (Items, Regions,…) sinnvolle Typen gewählt.

Auch not null constraints finden Sie in Form von Eingangevalidierungen in der Seite wieder.

Speichern Sie die Daten, so gelangen Sie wieder in die Report Form.

Abbildung 33: Report Form

Diese Tabelle wirkt auf den ersten Blick etwas unscheinbar. Aber glauben Sie mir, ein Interactive Report bietet dem Anwender eine unglaubliche Zahl an Möglichkeiten.

Sie können Excel gleich auf die Spalten klicken und erhalten einen Autofilter. Die Suchleiste bietet Ihnen eine spaltenübergreifende Suche über die ganze Tabelle. Sie können Sortieren, nach Spalten gruppieren. Die guppierten Daten aggregieren.

Der Interactive Report bietet Ihnen neben der Pivotieriung der Daten auch die Möglichkeit sich diese als Chart anzeigen zu lassen. Über die Downloadfunktion können Sie die Daten “mitnehmen”. Oder lassen Sie sich die Daten per Mail zuschicken. Das geht übrigens auch mittels Subscription zeitgesteuert.

Oft genutze (Filter)einstellungen können Sie Speichern.

Um alle Möglichkeiten genau zu beschreiben, bedarf es einiger Seiten mehr. Die meisten Funktionen sind aber selbsterklärend.

Beitragsreihe

[catlist name=”Apex 18.2 Tutorial”]

Oracle APEX 18.2 Tutorial Teil 3 – Application Builder

Anwendungen erstellen Sie in APEX mit dem Application Builder. Hierzu mehr im 3. Teil des deutschsprachigem APEX Einsteiger Tutorials.

Application Builder

Der Application Builder ist das Tool in APEX, mit dem Sie Anwendungen erstellen, bearbeiten und verwalten.

Abbildung 14: Application Builder
Abbildung 14: Application Builder

Öffnen Sie den App Builder über die gleich benannte Schaltfläche oder über den zugehörigen Menüpunkt, so erhalten Sie eine tabellarische Übersicht aller Anwendungen Ihres Workspaces. Diese werden in einem Interactive Report dargestellt. Dieses bietet Ihnen mannigfaltige Möglichkeiten, die Anwendungen zu filtern, gruppieren, sortieren, usw.

Abbildung 15: Anwendungsübersicht im Application Builder
Abbildung 15: Anwendungsübersicht im Application Builder

Anwendung erstellen

Neue Anwendundungen legen Sie über einen Wizzard an, den Sie über den Create Button – siehe Abbildung 15 – starten.

Im ersten Schritt werden Sie gefragt, welche Art von Anwendung Sie erstellen wollen. Wählen Sie New Application.

Abbildung 16: Create an Application
Abbildung 16: Create an Application

In der nächsten Seite (Abbildung 16) können Sie neben dem Namen der Anwendung auch diverse Eigenschaften festlegen.

Über den Button in der Select-List Appearance können Sie in einem Details-Dialog das Aussehen Ihrer Anwendung festlegen.

Abbildung 17: Appearance
Abbildung 17: Appearance

Wählen Sie neben einem Themen, ein Icon für diese Anwendung und im Navigation-Bereich Side Menü. Speichern Sie die Eingaben.

Sie gelangen wieder zurück zur Hauptseite des Application Wizzards. Wie Sie in Abbildung 16 sehen, wurde bereits eine Home Seite der Anwendung hinzugefügt. Auf das Anlegen weiterer Seiten verzichten ich an dieser Stelle. Auch zusätzliche Features sind für dieses Tutorial nicht von Belang.

Klicken Sie auf Create Application.

Der Wizzard legt nun die Web-Anwendung an und öffnet diese im Application Builder.

Abbildung 18: Cooking with APEX
Abbildung 18: Cooking with APEX

Anwendung ausführen

Starten Sie die Applikation Cooking with APEX durch anklicken des Buttons Run Application.

Es öffnet sich nun in einem neuen Registers Ihres Browsers die App.

Abbildung 19: Sign In
Abbildung 19: Sign In

Anmelden können Sie sich mit Ihrem APEX-Account. Auf Ihrem Rechner wird dabei ein Cookie mit der SessionId erzeugt.

Die Anwendung startet mit der Home -Seite.

Abbildung 20: Cooking with APEX
Abbildung 20: Cooking with APEX

Im Kopfbereich finden Sie links neben dem Anwendungstitels einen Burger-Button über den Sie das Seiten Menü verkleinern können.

Diese Minimaldarstellung des Menüs erhalten Sie auch wenn Sie die Anwendung z.B. auf einem Smartphone öffnen. APEX-Anwendungen, die auf dem aktuellen Universal Theme beruhen, sind von Haus aus responsive. Sie passen Ihr Aussehen also der Device -Größe an.

Da Sie die Anwendung aus der APEX-Entwicklungsumgebung heraus aufgerufen haben, wird Ihnen im Fußbereich der Anwendung die sogenannte Developer Toolbar angezeigt. Diese bietet verschiedene Werkzeuge, die Sie bei der Anwendungsentwicklung unterstützen werden.

Klicken Sie dort bitte einmal auf den Button Edit Page 1. Es öffnet Sie in dem ursprünglichen Register Ihres Browsers indem Sie die APEX-Anwendung geöffnet hatten, der Page Designer.

Abbildung 21: APEX Page Designer
Abildung 21: APEX Page Designer

Dieser zeigt nun alle Bestandteile der eben geöffneten Seite 1 (Home). Hier definieren Sie den Inhalt der Seiten und legen das Verhalten Ihrer Anwendung fest.

Die Seite selbst, können Sie direkt über das Run-Icon der Toolbar – siehe Abbildung 21 – laden. Auf diese Weise können Sie sehr intuitiv zwischen Ihrer Anwendung und der Entwicklungsumgebung hin und her wechseln.

Beitragsreihe

Im Teil 4 wird es um das Erstellen  von Seiten mit dem Page Designer gehen.

[catlist name=”Apex 18.2 Tutorial”]

 

 

Oracle APEX 18.2 Tutorial Teil 2 – SQL Commands

Im zweiten Teil des Einführungstutorials geht es um die Ausführung von DDL Anweisungen über das Modul SQL Commander. 

In diesem Teil des Tutorials soll der Rest des Datenmodells angelegt werden. Hierzu kommt zu Anschauungszwecken das Werkzeug SQL Commands zum Einsatz.

SQL Commands

Im ersten Teil der Beitragsreihe ging es darum eine Tabelle mit dem Objects Browser zu erzeugen. APEX bietet unter dem SQL-Workshop neben diesem Tool mit dem SQL Commands ein weiteres Werkzeug mit dem Sie direkt mit der Datenbank interagieren können.

Abbildung 9: SQL Commands
Abbildung 9: SQL Workshop – SQL Commands

Über das Tool SQL Commands ist es möglich einfach Freihand SQL Befehle und SQL-Scripte auszuführen.

Abbildung 10: SQL Commands
Abbildung 10: SQL Commands

Im oberen Textfeld können Sie SQL bzw. PL/SQL Befehle eingeben. Über den Button Run führen Sie diese aus.

Mit Find Tables können Sie sich die Tabellen Ihres Workspaces anzeigen lassen. Klicken Sie in der Übersicht von “Find Tables” auf den Tabellennamen wird Ihnen die Struktur der Tabelle präsentiert.

Abbildung 11: Find Tables
Abbildung 11: Find Tables

Die Skripte, die Sie mit SQL Commands erstellt haben, lassen sich in APEX über die Schaltfläche Save speichern. Laden können Sie diese dann über den Tab Saved SQL.

Tabellen und Trigger anlegen

Das folgende SQL-Skript (Listing 1) erzeugt für die noch fehlenden Tabellen ingredients, processing_steps und product_classification. Zu jeder Tabelle wird je ein Trigger angelegt, über den ein künstlicher Schlüssel als Primärschlüssel erzeugt wird.

Das Skript habe ich mit einem weiteren APEX-Tool namens Quick SQL erzeugt. Anschließend habe ich noch einige kleine manuellen Anpassungen vorgenommen. Wenn Sie sich näher mit der schnellen Erzeugung von Datenmodellen beschäftigen möchten, werden Sie doch einfach mal einen (lohnenswerten) Blick auf den Beitrag Oracle Apex – Quick SQL.

-- create tables
create table co_processing_step (
  id number not null constraint co_processing_step_id_pk primary key,
  name varchar2(255),
  description varchar2(4000),
  media_name varchar2(255),
  media_object blob,
  media_filename varchar2(255),
  media_mime_type varchar2(48),
  media_size number,
  media_content_type varchar2(4000),
  order_number number,
  created date not null,
  created_by varchar2(255) not null,
  updated date not null,
  updated_by varchar2(255) not null
)
;

create table co_ingredients (
  id number not null constraint co_ingredients_id_pk primary key,
  processing_step_id number
  constraint co_ingredient_processing_st_fk
  references co_processing_step on delete cascade,
  name varchar2(255),
  quantity number,
  quantity_unit varchar2(10),
  calories number,
  product_classification_id number,
  created date not null,
  created_by varchar2(255) not null,
  updated date not null,
  updated_by varchar2(255) not null
)
;

create table co_product_classification (
  id number not null constraint co_product_classif_id_pk primary key,
  name varchar2(255),
  description varchar2(4000),
  created date not null,
  created_by varchar2(255) not null,
  updated date not null,
  updated_by varchar2(255) not null
)
;

CREATE SEQUENCE co_processing_step_seq ORDER;

CREATE SEQUENCE co_ingredients_seq ORDER;

CREATE SEQUENCE product_classification_seq ORDER;

-- triggers
create or replace trigger co_processing_step_biu
   before insert or update
   on co_processing_step
   for each row
 begin
   if :new.id is null then
      select co_processing_step_seq.nextval into :new.id from dual;
   end if;
   if inserting then
     :new.created := sysdate;
     :new.created_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
   end if;
   :new.updated := sysdate;
   :new.updated_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
end co_processing_step_biu;
/

create or replace trigger co_ingredients_biu
   before insert or update
   on co_ingredients
   for each row
  begin
      if :new.id is null then
         select co_ingredients_seq.nextval into :new.id from dual;
      end if;
      if inserting then
        :new.created := sysdate;
        :new.created_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
      end if;
      :new.updated := sysdate;
      :new.updated_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
end co_ingredients_biu;
/

create or replace trigger co_product_classification_biu
   before insert or update
   on co_product_classification
   for each row
  begin
    if :new.id is null then
        select product_classification_seq.nextval into :new.id from dual;
    end if;
    if inserting then
      :new.created := sysdate;
      :new.created_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
    end if;
    :new.updated := sysdate;
    :new.updated_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
end co_product_classification_biu;
/

-- indexes
create index co_ingredients_i1 on co_ingredients (processing_step_id);
create index co_product_classification_i1 on co_product_classification (ingredient_id);

Listing 1: Create ingredients , processing_steps, …

Kopieren Sie den Inhalt des Skriptes in den Eingabebereich des SQL Commands und klicken Sie dann auf Run.

Abbildung 12: Skript ausführen
Abbildung 12: Skript ausführen

Sie bekommen anschließend eine Zusammenfassung und mögliche Fehlermeldungen angezeigt.

Select-Statements ausführen

Über das Tool SQL Commands lassen sich aber auch Select-Anweisungen entwickeln und ausführen.

Um zu prüfen, welche Tabellen in Ihrem Schema vorhanden sind, können Sie beispielsweise dieses Select-Staement bemühen.


select *
  from user_tables
 where table_name like 'CO%'

Führen Sie es einfach in SQL Commands aus. Das Ergebnis wird Ihnen als Tabelle angezeigt.

Abbildung 13: Select Statement in SQL Commands
Abbildung 13: Select Statement in SQL Commands

Beitragsreihe

[catlist name=”Apex 18.2 Tutorial”]

Oracle APEX 18.2 Tutorial Teil 1 – SQL Workshop

Deutschsprachiges Einsteiger Tutorial für Oracle APEX 18.2. Tabellen mit dem SQL Workshop erstellen.

In dieser Beitragsreihe möchte ich Ihnen anhand einer einfachen Anwendung zur Verwaltung von Kochrezepten eine Einführung in die Anwendungsentwicklung mit der Low-Code Entwicklungsumgebung Oracle Application Express bieten. Um dieses Tutorial nachstellen zu können, benötigen Sie eine lauffähige Apex Installation. Wie Sie APEX einrichten habe ich in dem Beitrag Installation Oracle Apex dieses Blogs beschrieben. Alternativ können Sie sich unter https://apex.orale.com einen Testzugang anlegen und die von Oracle in der Cloud betriebenen APEX-Plattform zu Bildungszwecken nutzen.

Aufgabenstellung

Als Beispiel soll eine einfache Anwendung erstellt werden, mit der Kochrezepte verwaltet werden können. Ein Rezept kann dabei mehrere Zutaten besitzen. Die Verarbeitung der Zutaten soll in einfachen Arbeitsschritten dargestellt werden.

Datenmodell

  • Kochrezepte (cooking_recipe)
    • name
    • description
    • number_of_persons
  • Zutaten (ingredients)
    • name
    • quantity
    • unit
    • product_classification ( bio, vegetarian, vegan, …)
    • calories
  • processing_step
    • name
    • description
    • Pictures/Videos
    • product_id
    • order_number

APEX-Anwendung

Haben Sie sich für eine eigene APEX Installation entschieden, müssen Sie als Erstes als Instanzadministrator einen sogenannten WORKSPACE und eine  Workspace-Developer anlegen. (siehe dazu auch Installation Oracle Apex )

Bei der Nutzung des Server von Oracle apex.oracle.com erfolgt dieser Schritt im Rahmen der Erstanmeldung.

Je nach Variante gibt es verschiedene URLs über die Sie die APEX-Entwicklungsumgebung starten. Sie sollten bei allen Varianten zu der in Abbildung 1 dargestellten Login-Seite gelangen.

Abbildung 1: Anmeldung als APEX-Developer
Abbildung 1: Anmeldung als APEX-Developer

Hier melden Sie sich an Ihrem WORKSPACE an.

Anschließend gelangen Sie zur Startseite der APEX-Entwicklungsumgebung.

Abbildung 2: APEX-Entwicklungsumgebung
Abbildung 2: APEX-Entwicklungsumgebung

Dort können Sie die einzelnen Module von APEX starten. Für den Anfang sind für Sie der APPLICATION BUILDER und der SQL-WORKSHOP von Bedeutung.

Über den SQL-WORKSHOP können Sie mit Hilfe verschiedener Werkzeuge in Ihrem Datenbankschema Objekte wie z.B. Tabellen, Views,… und Daten bearbeiten.

Mit dem APPLICATION BUILDER erstellen Sie die APEX-Anwendungen.

Bei der Entwicklung einer APEX Anwendung werden Sie durch unterschiedliche Wizzards unterstützt. Alle diese Assistenten nutzen massiv die Metadaten Ihrer Oracle Datenbank. Die Metadaten der Datenbankobjekte fungieren quasi als Modell ( im Sinne eines MDA-Ansatzes ) für die Erstellung der Anwendung. Aus diesem Grund, ist es ratsam immer zuerst die zugrunde liegenden Datenbankobjekte anzulegen.

SQL-Workshop

Der SQL-Worshop bietet diverse Werkzeuge zum Bearbeiten von Datenbankobjekten.

Abbildung 3: SQL-WORSHOP
Abbildung 3: SQL-WORKSHOP

Der OBJECT BROWSER zeigt Ihnen alle Datenbankobjekte der Schematas, die dem Apex Workspace zugeordnet sind. Diese können mit diesem Tool bearbeitet werden.

Mit dem Werkzeug SQL COMMANDS können Sie direkt SQL-Befehle ausführen.

Hinter dem Bereich SQL SCRIPTS verbirgt sich ein Verwaltungswerkzeug zum Speichern und Ausführen ganzer SQL Skripte.

Der UTILITIES-Bereich fasst nützliche Datenbankwerkzeuge zusammen.

Das sehr mächtige Modul RESTFUL SERVICES ermöglicht es Ihnen Restfull Web Services auf Basis von SQL und Pl/SQL Anweisungen zu definieren.

Tabelle mit dem OBJECT BROWSER erstellen

Wie bereits erwähnt, sollten Sie mit dem Datenmodell beginnen. Anhand der Tabelle cooking_recipe möchte ich Ihnen das Erstellen einer Tabelle mit dem OBJECT BROWSER zeigen.

Starten Sie als erstes den OBJECT BROWSER.

Abbildung 4: Object Browser
Abbildung 4: Object Browser

Auf der linken Seite können Sie mittels verschiedener Filter unterschiedliche Datenbankobjekte anzeigen lassen. Diese lassen sich selektieren und dann über entsprechende Eingabemöglichkeiten bearbeiten.

Um eine neue Tabelle anzulegen, klicken Sie im rechten Bereich auf + und dann auf Tabelle.

Abbildung 5: Tabelle definieren
Abbildung 5: Tabelle definieren

Legen Sie hier die Spalten der Tabelle fest.

Mit Next > geht es weiter.

Abbildung 6: Sequence und Trigger erzeugen
Abbildung 6: Sequence und Trigger erzeugen

Im nächsten Schritt des Wizzards können Sie definieren, wie der Primärschlüssel der Tabelle erzeugt werden soll. Wie Abbildung 6 zeigt, können Sie durch APEX eine Sequence anlegen lassen.

Klicken Sie auf Next > .

Im nächsten Schritt können Sie Foreign Key Constraints anlegen. In diesem Beispiel überspringen Sie den Punkt mit Next > .

Jetzt folgt eine Seite, über die Sie weitere Constraints für Ihre Tabelle ergänzen können. Auch darauf können Sie hier verzichten. Weiter mit Next > .

Abbildung 7: Create Table
Abbildung 7: Create Table

Abschließend bietet der Assistent Ihnen die Funktion sich das SQL Skript anzusehen.


CREATE table "CO_COOKING_RECIPE" (
   "ID" NUMBER,
   "NAME" VARCHAR2(50),
   "DESCRIPTION" VARCHAR2(2000),
   "NUMBER_OF_PERSONS" NUMBER,
   "CREATED_BY" VARCHAR2(50),
   "CREATED" DATE,
   "CHANGED_BY" VARCHAR2(50),
   "CHANGED" DATE,
  constraint "CO_COOKING_RECIPE_PK" primary key ("ID")
)
/

CREATE sequence "CO_COOKING_RECIPE_SEQ"
/

CREATE trigger "BI_CO_COOKING_RECIPE"
  before insert on "CO_COOKING_RECIPE"
  for each row
 begin
   if :NEW."ID" is null then
     select "CO_COOKING_RECIPE_SEQ".nextval into :NEW."ID" from sys.dual;
   end if;
end;
/

Lassen Sie die Tabelle über Create Table anlegen.

Abbildung 8: Tabelle im Objekt Browser
Abbildung 8: Tabelle im Object Browser

Sie landen nun wieder im Object Browser. Dort können Sie weitere Strukturanpassungen an der Tabelle vornehmen. Für dieses Beispiel ist das aber nicht notwendig.

Die anderen Tabellen werden in den folgenden Beiträgen angelegt, um andere Werkzeuge und Aspekte der Anwendungsentwicklung mit APEX zu verdeutlichen.

Beitragsreihe

[catlist name=”Apex 18.2 Tutorial”]