Oracle APEX 18.2 Tutorial Teil 3 – Application Builder

Anwendungen erstellen Sie in APEX mit dem Application Builder. Hierzu mehr im 3. Teil des deutschsprachigem APEX Einsteiger Tutorials.

Application Builder

Der Application Builder ist das Tool in APEX, mit dem Sie Anwendungen erstellen, bearbeiten und verwalten.

Abbildung 14: Application Builder
Abbildung 14: Application Builder

Öffnen Sie den App Builder über die gleich benannte Schaltfläche oder über den zugehörigen Menüpunkt, so erhalten Sie eine tabellarische Übersicht aller Anwendungen Ihres Workspaces. Diese werden in einem Interactive Report dargestellt. Dieses bietet Ihnen mannigfaltige Möglichkeiten, die Anwendungen zu filtern, gruppieren, sortieren, usw.

Abbildung 15: Anwendungsübersicht im Application Builder
Abbildung 15: Anwendungsübersicht im Application Builder

Anwendung erstellen

Neue Anwendundungen legen Sie über einen Wizzard an, den Sie über den Create Button – siehe Abbildung 15 – starten.

Im ersten Schritt werden Sie gefragt, welche Art von Anwendung Sie erstellen wollen. Wählen Sie New Application.

Abbildung 16: Create an Application
Abbildung 16: Create an Application

In der nächsten Seite (Abbildung 16) können Sie neben dem Namen der Anwendung auch diverse Eigenschaften festlegen.

Über den Button in der Select-List Appearance können Sie in einem Details-Dialog das Aussehen Ihrer Anwendung festlegen.

Abbildung 17: Appearance
Abbildung 17: Appearance

Wählen Sie neben einem Themen, ein Icon für diese Anwendung und im Navigation-Bereich Side Menü. Speichern Sie die Eingaben.

Sie gelangen wieder zurück zur Hauptseite des Application Wizzards. Wie Sie in Abbildung 16 sehen, wurde bereits eine Home Seite der Anwendung hinzugefügt. Auf das Anlegen weiterer Seiten verzichten ich an dieser Stelle. Auch zusätzliche Features sind für dieses Tutorial nicht von Belang.

Klicken Sie auf Create Application.

Der Wizzard legt nun die Web-Anwendung an und öffnet diese im Application Builder.

Abbildung 18: Cooking with APEX
Abbildung 18: Cooking with APEX

Anwendung ausführen

Starten Sie die Applikation Cooking with APEX durch anklicken des Buttons Run Application.

Es öffnet sich nun in einem neuen Registers Ihres Browsers die App.

Abbildung 19: Sign In
Abbildung 19: Sign In

Anmelden können Sie sich mit Ihrem APEX-Account. Auf Ihrem Rechner wird dabei ein Cookie mit der SessionId erzeugt.

Die Anwendung startet mit der Home -Seite.

Abbildung 20: Cooking with APEX
Abbildung 20: Cooking with APEX

Im Kopfbereich finden Sie links neben dem Anwendungstitels einen Burger-Button über den Sie das Seiten Menü verkleinern können.

Diese Minimaldarstellung des Menüs erhalten Sie auch wenn Sie die Anwendung z.B. auf einem Smartphone öffnen. APEX-Anwendungen, die auf dem aktuellen Universal Theme beruhen, sind von Haus aus responsive. Sie passen Ihr Aussehen also der Device -Größe an.

Da Sie die Anwendung aus der APEX-Entwicklungsumgebung heraus aufgerufen haben, wird Ihnen im Fußbereich der Anwendung die sogenannte Developer Toolbar angezeigt. Diese bietet verschiedene Werkzeuge, die Sie bei der Anwendungsentwicklung unterstützen werden.

Klicken Sie dort bitte einmal auf den Button Edit Page 1. Es öffnet Sie in dem ursprünglichen Register Ihres Browsers indem Sie die APEX-Anwendung geöffnet hatten, der Page Designer.

Abbildung 21: APEX Page Designer
Abildung 21: APEX Page Designer

Dieser zeigt nun alle Bestandteile der eben geöffneten Seite 1 (Home). Hier definieren Sie den Inhalt der Seiten und legen das Verhalten Ihrer Anwendung fest.

Die Seite selbst, können Sie direkt über das Run-Icon der Toolbar – siehe Abbildung 21 – laden. Auf diese Weise können Sie sehr intuitiv zwischen Ihrer Anwendung und der Entwicklungsumgebung hin und her wechseln.

Beitragsreihe

Im Teil 4 wird es um das Erstellen  von Seiten mit dem Page Designer gehen.

[catlist name=”Apex 18.2 Tutorial”]

 

 

Oracle APEX 18.2 Tutorial Teil 2 – SQL Commands

Im zweiten Teil des Einführungstutorials geht es um die Ausführung von DDL Anweisungen über das Modul SQL Commander. 

In diesem Teil des Tutorials soll der Rest des Datenmodells angelegt werden. Hierzu kommt zu Anschauungszwecken das Werkzeug SQL Commands zum Einsatz.

SQL Commands

Im ersten Teil der Beitragsreihe ging es darum eine Tabelle mit dem Objects Browser zu erzeugen. APEX bietet unter dem SQL-Workshop neben diesem Tool mit dem SQL Commands ein weiteres Werkzeug mit dem Sie direkt mit der Datenbank interagieren können.

Abbildung 9: SQL Commands
Abbildung 9: SQL Workshop – SQL Commands

Über das Tool SQL Commands ist es möglich einfach Freihand SQL Befehle und SQL-Scripte auszuführen.

Abbildung 10: SQL Commands
Abbildung 10: SQL Commands

Im oberen Textfeld können Sie SQL bzw. PL/SQL Befehle eingeben. Über den Button Run führen Sie diese aus.

Mit Find Tables können Sie sich die Tabellen Ihres Workspaces anzeigen lassen. Klicken Sie in der Übersicht von “Find Tables” auf den Tabellennamen wird Ihnen die Struktur der Tabelle präsentiert.

Abbildung 11: Find Tables
Abbildung 11: Find Tables

Die Skripte, die Sie mit SQL Commands erstellt haben, lassen sich in APEX über die Schaltfläche Save speichern. Laden können Sie diese dann über den Tab Saved SQL.

Tabellen und Trigger anlegen

Das folgende SQL-Skript (Listing 1) erzeugt für die noch fehlenden Tabellen ingredients, processing_steps und product_classification. Zu jeder Tabelle wird je ein Trigger angelegt, über den ein künstlicher Schlüssel als Primärschlüssel erzeugt wird.

Das Skript habe ich mit einem weiteren APEX-Tool namens Quick SQL erzeugt. Anschließend habe ich noch einige kleine manuellen Anpassungen vorgenommen. Wenn Sie sich näher mit der schnellen Erzeugung von Datenmodellen beschäftigen möchten, werden Sie doch einfach mal einen (lohnenswerten) Blick auf den Beitrag Oracle Apex – Quick SQL.

-- create tables
create table co_processing_step (
  id number not null constraint co_processing_step_id_pk primary key,
  name varchar2(255),
  description varchar2(4000),
  media_name varchar2(255),
  media_object blob,
  media_filename varchar2(255),
  media_mime_type varchar2(48),
  media_size number,
  media_content_type varchar2(4000),
  order_number number,
  created date not null,
  created_by varchar2(255) not null,
  updated date not null,
  updated_by varchar2(255) not null
)
;

create table co_ingredients (
  id number not null constraint co_ingredients_id_pk primary key,
  processing_step_id number
  constraint co_ingredient_processing_st_fk
  references co_processing_step on delete cascade,
  name varchar2(255),
  quantity number,
  quantity_unit varchar2(10),
  calories number,
  product_classification_id number,
  created date not null,
  created_by varchar2(255) not null,
  updated date not null,
  updated_by varchar2(255) not null
)
;

create table co_product_classification (
  id number not null constraint co_product_classif_id_pk primary key,
  name varchar2(255),
  description varchar2(4000),
  created date not null,
  created_by varchar2(255) not null,
  updated date not null,
  updated_by varchar2(255) not null
)
;

CREATE SEQUENCE co_processing_step_seq ORDER;

CREATE SEQUENCE co_ingredients_seq ORDER;

CREATE SEQUENCE product_classification_seq ORDER;

-- triggers
create or replace trigger co_processing_step_biu
   before insert or update
   on co_processing_step
   for each row
 begin
   if :new.id is null then
      select co_processing_step_seq.nextval into :new.id from dual;
   end if;
   if inserting then
     :new.created := sysdate;
     :new.created_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
   end if;
   :new.updated := sysdate;
   :new.updated_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
end co_processing_step_biu;
/

create or replace trigger co_ingredients_biu
   before insert or update
   on co_ingredients
   for each row
  begin
      if :new.id is null then
         select co_ingredients_seq.nextval into :new.id from dual;
      end if;
      if inserting then
        :new.created := sysdate;
        :new.created_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
      end if;
      :new.updated := sysdate;
      :new.updated_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
end co_ingredients_biu;
/

create or replace trigger co_product_classification_biu
   before insert or update
   on co_product_classification
   for each row
  begin
    if :new.id is null then
        select product_classification_seq.nextval into :new.id from dual;
    end if;
    if inserting then
      :new.created := sysdate;
      :new.created_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
    end if;
    :new.updated := sysdate;
    :new.updated_by := nvl(sys_context('APEX$SESSION','APP_USER'),user);
end co_product_classification_biu;
/

-- indexes
create index co_ingredients_i1 on co_ingredients (processing_step_id);
create index co_product_classification_i1 on co_product_classification (ingredient_id);

Listing 1: Create ingredients , processing_steps, …

Kopieren Sie den Inhalt des Skriptes in den Eingabebereich des SQL Commands und klicken Sie dann auf Run.

Abbildung 12: Skript ausführen
Abbildung 12: Skript ausführen

Sie bekommen anschließend eine Zusammenfassung und mögliche Fehlermeldungen angezeigt.

Select-Statements ausführen

Über das Tool SQL Commands lassen sich aber auch Select-Anweisungen entwickeln und ausführen.

Um zu prüfen, welche Tabellen in Ihrem Schema vorhanden sind, können Sie beispielsweise dieses Select-Staement bemühen.


select *
  from user_tables
 where table_name like 'CO%'

Führen Sie es einfach in SQL Commands aus. Das Ergebnis wird Ihnen als Tabelle angezeigt.

Abbildung 13: Select Statement in SQL Commands
Abbildung 13: Select Statement in SQL Commands

Beitragsreihe

[catlist name=”Apex 18.2 Tutorial”]

Oracle APEX 18.2 Tutorial Teil 1 – SQL Workshop

Deutschsprachiges Einsteiger Tutorial für Oracle APEX 18.2. Tabellen mit dem SQL Workshop erstellen.

In dieser Beitragsreihe möchte ich Ihnen anhand einer einfachen Anwendung zur Verwaltung von Kochrezepten eine Einführung in die Anwendungsentwicklung mit der Low-Code Entwicklungsumgebung Oracle Application Express bieten. Um dieses Tutorial nachstellen zu können, benötigen Sie eine lauffähige Apex Installation. Wie Sie APEX einrichten habe ich in dem Beitrag Installation Oracle Apex dieses Blogs beschrieben. Alternativ können Sie sich unter https://apex.orale.com einen Testzugang anlegen und die von Oracle in der Cloud betriebenen APEX-Plattform zu Bildungszwecken nutzen.

Aufgabenstellung

Als Beispiel soll eine einfache Anwendung erstellt werden, mit der Kochrezepte verwaltet werden können. Ein Rezept kann dabei mehrere Zutaten besitzen. Die Verarbeitung der Zutaten soll in einfachen Arbeitsschritten dargestellt werden.

Datenmodell

  • Kochrezepte (cooking_recipe)
    • name
    • description
    • number_of_persons
  • Zutaten (ingredients)
    • name
    • quantity
    • unit
    • product_classification ( bio, vegetarian, vegan, …)
    • calories
  • processing_step
    • name
    • description
    • Pictures/Videos
    • product_id
    • order_number

APEX-Anwendung

Haben Sie sich für eine eigene APEX Installation entschieden, müssen Sie als Erstes als Instanzadministrator einen sogenannten WORKSPACE und eine  Workspace-Developer anlegen. (siehe dazu auch Installation Oracle Apex )

Bei der Nutzung des Server von Oracle apex.oracle.com erfolgt dieser Schritt im Rahmen der Erstanmeldung.

Je nach Variante gibt es verschiedene URLs über die Sie die APEX-Entwicklungsumgebung starten. Sie sollten bei allen Varianten zu der in Abbildung 1 dargestellten Login-Seite gelangen.

Abbildung 1: Anmeldung als APEX-Developer
Abbildung 1: Anmeldung als APEX-Developer

Hier melden Sie sich an Ihrem WORKSPACE an.

Anschließend gelangen Sie zur Startseite der APEX-Entwicklungsumgebung.

Abbildung 2: APEX-Entwicklungsumgebung
Abbildung 2: APEX-Entwicklungsumgebung

Dort können Sie die einzelnen Module von APEX starten. Für den Anfang sind für Sie der APPLICATION BUILDER und der SQL-WORKSHOP von Bedeutung.

Über den SQL-WORKSHOP können Sie mit Hilfe verschiedener Werkzeuge in Ihrem Datenbankschema Objekte wie z.B. Tabellen, Views,… und Daten bearbeiten.

Mit dem APPLICATION BUILDER erstellen Sie die APEX-Anwendungen.

Bei der Entwicklung einer APEX Anwendung werden Sie durch unterschiedliche Wizzards unterstützt. Alle diese Assistenten nutzen massiv die Metadaten Ihrer Oracle Datenbank. Die Metadaten der Datenbankobjekte fungieren quasi als Modell ( im Sinne eines MDA-Ansatzes ) für die Erstellung der Anwendung. Aus diesem Grund, ist es ratsam immer zuerst die zugrunde liegenden Datenbankobjekte anzulegen.

SQL-Workshop

Der SQL-Worshop bietet diverse Werkzeuge zum Bearbeiten von Datenbankobjekten.

Abbildung 3: SQL-WORSHOP
Abbildung 3: SQL-WORKSHOP

Der OBJECT BROWSER zeigt Ihnen alle Datenbankobjekte der Schematas, die dem Apex Workspace zugeordnet sind. Diese können mit diesem Tool bearbeitet werden.

Mit dem Werkzeug SQL COMMANDS können Sie direkt SQL-Befehle ausführen.

Hinter dem Bereich SQL SCRIPTS verbirgt sich ein Verwaltungswerkzeug zum Speichern und Ausführen ganzer SQL Skripte.

Der UTILITIES-Bereich fasst nützliche Datenbankwerkzeuge zusammen.

Das sehr mächtige Modul RESTFUL SERVICES ermöglicht es Ihnen Restfull Web Services auf Basis von SQL und Pl/SQL Anweisungen zu definieren.

Tabelle mit dem OBJECT BROWSER erstellen

Wie bereits erwähnt, sollten Sie mit dem Datenmodell beginnen. Anhand der Tabelle cooking_recipe möchte ich Ihnen das Erstellen einer Tabelle mit dem OBJECT BROWSER zeigen.

Starten Sie als erstes den OBJECT BROWSER.

Abbildung 4: Object Browser
Abbildung 4: Object Browser

Auf der linken Seite können Sie mittels verschiedener Filter unterschiedliche Datenbankobjekte anzeigen lassen. Diese lassen sich selektieren und dann über entsprechende Eingabemöglichkeiten bearbeiten.

Um eine neue Tabelle anzulegen, klicken Sie im rechten Bereich auf + und dann auf Tabelle.

Abbildung 5: Tabelle definieren
Abbildung 5: Tabelle definieren

Legen Sie hier die Spalten der Tabelle fest.

Mit Next > geht es weiter.

Abbildung 6: Sequence und Trigger erzeugen
Abbildung 6: Sequence und Trigger erzeugen

Im nächsten Schritt des Wizzards können Sie definieren, wie der Primärschlüssel der Tabelle erzeugt werden soll. Wie Abbildung 6 zeigt, können Sie durch APEX eine Sequence anlegen lassen.

Klicken Sie auf Next > .

Im nächsten Schritt können Sie Foreign Key Constraints anlegen. In diesem Beispiel überspringen Sie den Punkt mit Next > .

Jetzt folgt eine Seite, über die Sie weitere Constraints für Ihre Tabelle ergänzen können. Auch darauf können Sie hier verzichten. Weiter mit Next > .

Abbildung 7: Create Table
Abbildung 7: Create Table

Abschließend bietet der Assistent Ihnen die Funktion sich das SQL Skript anzusehen.


CREATE table "CO_COOKING_RECIPE" (
   "ID" NUMBER,
   "NAME" VARCHAR2(50),
   "DESCRIPTION" VARCHAR2(2000),
   "NUMBER_OF_PERSONS" NUMBER,
   "CREATED_BY" VARCHAR2(50),
   "CREATED" DATE,
   "CHANGED_BY" VARCHAR2(50),
   "CHANGED" DATE,
  constraint "CO_COOKING_RECIPE_PK" primary key ("ID")
)
/

CREATE sequence "CO_COOKING_RECIPE_SEQ"
/

CREATE trigger "BI_CO_COOKING_RECIPE"
  before insert on "CO_COOKING_RECIPE"
  for each row
 begin
   if :NEW."ID" is null then
     select "CO_COOKING_RECIPE_SEQ".nextval into :NEW."ID" from sys.dual;
   end if;
end;
/

Lassen Sie die Tabelle über Create Table anlegen.

Abbildung 8: Tabelle im Objekt Browser
Abbildung 8: Tabelle im Object Browser

Sie landen nun wieder im Object Browser. Dort können Sie weitere Strukturanpassungen an der Tabelle vornehmen. Für dieses Beispiel ist das aber nicht notwendig.

Die anderen Tabellen werden in den folgenden Beiträgen angelegt, um andere Werkzeuge und Aspekte der Anwendungsentwicklung mit APEX zu verdeutlichen.

Beitragsreihe

[catlist name=”Apex 18.2 Tutorial”]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DSGVO (GDPR) und Oracle Application Express (APEX)

Mal Hand aufs Herz. Haben Sie sich bei der Nutzung von APEX schon einmal mit dem Datenschutz und seit dem 25. Mai 2018 im Speziellen mit der DSGVO ( GDPR ) auseinander gesetzt?

Vielleicht fragen Sie sich wo Sie mit der DSGVO als APEX Entwickler in Berührung kommen?  Durch die Verwendung von APEX-Anwendungen fallen durch die Auditierung personenbezogene Daten an. Dazu kommen noch die personenbezogenen Daten Ihres Programms. Betreiben Sie APEX-Anwendungen auf die Ihre Kunden z.B. über das Internet zugreifen können, schlägt die DSGVO mit voller Härte zu. Aber auch für interne Anwendungen können Sie den Datenschutz nicht außer Acht lassen. Für solche Anwendungen benötigen Sie eine DSGVO (GDPR) konforme Datenschutzerklärung, die von jeder Seite der Anwendung aus zugänglich sein sollte. Mit dem Provider bzw. Cloud Anbieter, der die APEX- bzw. Datenbankinstanz für Sie betreibt, sollten Sie einen entsprechenden Auftragsdatenverarbeitungsvertrag abschließen. Noch komplexer wird das Ganze, wenn das Unternehmen, welches für Sie die Server betreibt, seinen Sitz außerhalb der EU hat. Denken Sie aber auch an Ihre Beispielanwendungen, die Sie über apex.oracle.com öffentlich betreiben. Oft haben diese Beispielapplikationen einen komerziellen Charakter. Auch hier fallen personenbezogene Daten wie z.B. die dynamische IP-Adresse des Clients an.

Die Betrachtungen in diesem Beitrag sind sicher nicht vollständig , stellen auch keine Rechtsberatung dar und sollen als Anregung zur näheren Betrachtung verstanden werden.

Grundsätze

Nach Art 4 DSGVO sind

„personenbezogene Daten“ alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person (im Folgenden „betroffene Person“) beziehen; als identifizierbar wird eine natürliche Person angesehen, die direkt oder indirekt, insbesondere mittels Zuordnung zu einer Kennung wie einem Namen, zu einer Kennnummer, zu Standortdaten, zu einer Online-Kennung oder zu einem oder mehreren besonderen Merkmalen identifiziert werden kann, […]

Dazu gehören offensichtlich der Name, Anschrift, Login-Daten, EMail-Adresse, Personaldaten aber auch beispielsweise die IP-Adresse und noch vieles mehr.

Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten

Um der DSGVO gerecht werden zu können, sollten Sie sich im Ersten Schritt darüber bewusst werden, welche personenbezogenen Daten in APEX vorhanden sind. Nach Art. 30 DSGVO sind Sie sowieso verpflichtet ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten aller personenbezogener Daten zu führen. Dieses muss unter anderem den Zweck, Löschfristen und den Rechtsgrund der Verarbeitung beinhalten.

Darüber hinaus sollten Sie sich dem Grundsatz der Datenvermeidung (Art. 5 c DSGVO) nach Gedanken darüber machen, welche personenbezogene Daten Sie wirklich benötigen und APEX datenschutzfreundlich konfigurieren.

Des Weiteren gilt nach Art. 5 a) und b) DSGVO

Personenbezogene Daten müssen

1 auf rechtmäßige Weise, nach Treu und Glauben und in einer für die betroffene Person nachvollziehbaren Weise verarbeitet werden („Rechtmäßigkeit, Verarbeitung nach Treu und Glauben, Transparenz“);

2 für festgelegte, eindeutige und legitime Zwecke erhoben werden und dürfen nicht in einer mit diesen Zwecken nicht zu vereinbarenden Weise weiterverarbeitet werden; eine Weiterverarbeitung für im öffentlichen Interesse liegende Archivzwecke, für wissenschaftliche oder historische Forschungszwecke oder für statistische Zwecke gilt gemäß Artikel 89 Absatz 1 nicht als unvereinbar mit den ursprünglichen Zwecken („Zweckbindung“);

Das bedeutet für Sie, dass Sie die Rechtmäßigkeit der Verarbeitung sicherstellen müssen. Nach Erwägungsgrund 40 bedeutet das, dass Sie den Anwender vor der Verarbeitung um Erlaubnis bitten müssen oder es einen anderen Rechtsgrund gibt auf dessen Basis die Verarbeitung legitim ist. So können Sie beispielweise Ihrer Anwendung eine entsprechende Abfrage voranstellen und den User um seine Erlaubnis bitten. Dabei sollten Sie aber auch nachträglich in der Lage sein die Abgabe dieser Willenserklärung nachweisen zu können. Dazu protokollieren Sie diese einfach in einer Datenbanktabelle.

Die Verarbeitung muss transparent geschehen. Also sollten Sie auch eine entsprechende Datenschutzerklärung in zugänglicher Form Ihrer Anwendung hinzufügen.

Im Folgenden habe ich Ihnen einige Stellen aufgelistet an denen personenbezogene Daten in APEX anfallen. Die Beurteilung der Handhabung, Notwendigkeit und Zweckbindung  der Speicherung dieser Daten überlasse ich Ihnen.

User Access Log

Hier werden die gültigen und ungültigen Abmeldungen an Ihren Anwendungen protokolliert. Neben den Zeitstempeln und Benutzernamen finden Sie auch hier die Client IP-Adresse.


select * from apex_180100.wwv_flow_user_access_log

APEX-Activity Log

Haben Sie das Logging Ihrer Abwendungen aktiviert, werden alle Seitenzugriffe inkl. User ID und Client-IP-Adresse im Activity Log protokolliert. Das Logging können Sie als APEX-Developer in den Anwendungseigenschaften Ein- bzw. Ausschalten.

Abbildung 1: Logging ausschalten

Das setzt allerdings voraus, dass der Instanzadministrator das “Application Activity Logging” im internal Workspace auf “User Application Setting” gesetzt hat . Ansonsten obliegt es Ihm, das Logging zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.

Das Activity Log wird wechselseitig in zwei Tabellen gespeichert


select * from apex_180100.wwv_flow_activity_log1$

select * from apex_180100.wwv_flow_activity_log2$

Developer Aktivitäten

Neben den Anwendern Ihrer Anwendungen hinterlassen auch Sie als Entwickler Ihre Daten in APEX. An verschiedenen Stellen in der Benutzeroberfläche sehen Sie wer wann, welches Objekt geändert hat. Diese Daten werden hier gespeichert.


select * from apex_180100.wwv_flow_builder_audit_trail

Logs löschen

Sie sollten diese Audit-Daten auch in Ihrem Löschkonzept berücksichtigen. Manuell können Sie die Daten als Instanzadministrator  löschen.

Abbildung 2: Audit Logs verwalten

Änderungshistorie

Eine oft in Anwendungen eingesetzte Funktion ist das Protokollieren von Änderungen. Dabei werden neben den eigentlichen Daten in der Regel der Account des Bearbeiters und der Zeitstempel der Änderungen protokolliert. Das sind personenbezogene Daten.

Einen anderen Aspekt betrifft die Daten selbst. Enthalten diese auch personenbezogene Inhalte, so müssen Sie die Änderungshistorie in Ihre Überlegungen zu diesem Thema ebenfalls mit einbeziehen. Neben der Zweckbindung ist besonders ein entsprechendes Löschkonzept von Nöten, welches auch diese Datenhistorie beachtet.

Werkzeuge wie das APEX Tool QuickSql bieten die Möglichkeit bei der Erstellung eines Datenmodells die Auditierung der Änderungen direkt zu berücksichtigen. Quick SQL erzeugt dazu eine Log-Tabelle, in der per Trigger der Quelldaten protokolliert werden. Allerdings fällt der Datenschutz dabei hinten rüber und muss manuell nachgerüstet werden.

Eine andere Möglichkeit Änderungen in APEX-Anwendungen zu protokollieren bietet das PlugIn Audit. Auch hier müssen Sie die Datenschutzaspekte manuell nachrüsten.

Abhängige Datenbankobjekte

Neben den Audit-Daten bleibt Ihnen zu prüfen, welche personenbezogen Daten von Ihrer Anwendung verarbeitet werden und wie diese zu behandeln sind. In APEX können Sie über das Utility Database Object Dependencies ermitteln, welche Tabellen Ihrer Anwendung zugrunde liegen.

Abbildung 3: Abhängige Datenbankobjekte

Neben der manuellen Prüfung der Tabellen bietet Oracle das Oracle Database Security Assessment Tool. Mit diesem Werkzeug können Sie neben der Prüfung der Sicherheit einer Datenbank auch gezielt nach personenbezogenen Daten suchen. Einen ersten Einstieg finden Sie in diesem Blog-Beitrag.

Cookies

Ein weiterer Punkt, der für APEX -Anwendungen zu beachten ist, finden Sie im Erwägungsgrund 30 der DSGVO. Hier wird darauf hingewiesen, dass auch Cookies personenbezogene Daten beinhalten können.

Da APEX für das clientseitige Session-Management Cookies verwendet, müssen Sie auch hier für Transparenz sorgen.

Betroffenenrechte

Die DSGVO räumt den Betroffenen umfangreiche Rechte ein. An dieser Stelle möchte ich nur ein paar Überlegungen dazu anstellen.

Recht auf Datenlöschung (Art. 17 DSGVO)

Betroffene haben das Recht Ihre personenbezogenen Daten Löschen zu lassen, wenn keine anderen rechtlichen Pflichten (z.B. Aufbewahrungspflicht) dagegen stehen. Alleine dieses Thema ist mindestens eine Beitragsreihe wert. An dieser Stelle möchte ich nicht auf die Erstellung eines Löschkonzeptes eingehen.

Als APEX-Entwickler geht es vielmehr darum, so ein Löschkonzept umzusetzen. Technisch lässt sich die Löschung über entsprechende delete-Statements lösen. Diese können natürlich auch zeitgesteuert ausgeführt werden oder Sie stellen den Anwendern eine entsprechende Funktion in der Anwendung zur Verfügung. Dies hätte den Vorteil, dass Sie dort vorab noch eine Prüfung durchführen lassen können.

Recht auf Berichtigung (Art. 16 DSGVO)

Dieser Punkt kann meiner Meinung nach in der Regel manuell über die gewohnten Seiten einer APEX Anwendung erfolgen.

Auskunftsrecht (Art. 15 DSGVO)

Diese Aufgabe ist schon aufwändiger. Gerade wenn die personenbezogenen Daten über verschiedene Bereiche der Datenbank erstrecken und auch die Audit-Logs berücksichtigt werden müssen. Für solche Fälle bietet sich meiner Meinung nach ein Selfservice-Ansatz an. Tragen Sie die Daten in Form einer oder mehrer Abfragen zusammen und bieten Sie den Anwendern diese über eine personalisierte Seite ( … where userid = :APP_USER) an.

Anders verhält es sich, wenn Sie in der Anwendung Daten Dritter verwalten, die selber keinen Zugang zu dem Programm haben. Hier kommen Sie nicht darum herum, eine Exportfunktion – z.B. über die Boardmittel eines Interaktiven Reports – vorzusehen. Mit so einem Ansatz erledigen Sie auch gleich das Recht auf Datenübertragbarkeit (Art. 20 DSGVO).

Sicherheit nach Stand der Technik

Die DSGVO weist darauf hin, dass Systeme nach aktuellem Stand der Technik sicher auszulegen sind. Auch dieses Thema ist uumfänglich zu erörtern, würde aber eher ein Buch als eine  Blog-Beitrag füllen. Aber ich möchte noch kurz auf einige wenige Punkte eingehen.

Sie sollten bei Thema Sicherheit einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Sorgen Sie dafür, dass der komplette APEX-Stack sicher ausgelegt wird. Das fängt bei der Hardware inkl. Betriebssystem an, geht über die Datenbank und dem Web-Server hin zu APEX. Einige wenige Anregungen zum Thema Sicherheit und der Oracle-Datenbank finden Sie hier in dem Beitrag Oracle Datenbank härten..

APEX selbst bringt bereits vieles mit, um sichere Anwendungen zu erstellen. Die Verzögerungen bei fehlerhaften Anmeldungen gegen BruteForce-Attacken, Hashing der URL gegen URL-Tampering, das Escapen von Inhalten gegen Cross-Site-Scripting, Verwendung von Parametern gegen SQL-Injection und vieles mehr.

Allerdings sollten Sie auch die Kommunikation zwischen Client und Server via SSL Verschlüsseln. Dies wird gerade für offen zugängliche Web-Anwendungen explizit von der DSGVO gefordert.

Konfigurationsmanagement für Oracle APEX -Teil 2 Delta, Merge und Forks

Im zweite Teil der Reihe geht es um das Zusammenführen (merge) von parallelen Entwicklungssträngen (fork) von Oracle APEX-Anwendungen.

Das Zusammenführen zweier paralleler Entwicklungsstränge bringt einiges an Aufwand mit sich. Ich möchte Ihnen in diesem Beitrag ein mögliches Vorgehe beschreiben.

Zu Anfang geht es darum sich das Delta der beiden Releases bewusst zu machen. In welchen Punkten weichen die Datenbank Schemas voneinander ab? Welche Datenbankobjekte müssen in dem Zielschema neu erzeugt werden? Welche werden nicht mehr benötigt oder müssen angepasst werden?

Im zweiten Schritt stellen Sie sich ähnliche Fragen für die eigentliche Anwendung. Welche Anwendungsteile, seien es Seiten, Regionen, Items oder Shared Components, sind neu, entfallen oder wurden geändert?

Aus diesen Analysen ergibt sich eine ToDo Liste der Anpassungen, die Sie durchführen müssen.

Im nächsten Schritt führen Sie die Objekte der Schemas zusammen, so dass Sie ein gemeinsames neues Datenmodell für das neue Release erhalten. Auf dieser Basis passen Sie dann die Supporting Objects im Basisentwicklungsstrang an.

Zu guter Letzt, geht es noch an das Überarbeiten der Anwendung. Dabei müssen Sie neue Seite aus dem parallelen Release in die Basisversion integrieren. Evtl. müssen Sie nicht mehr benötigte Bestandteile entfernen. Der aufwändigste Part wird in der Regel die manuelle Integration von partiellen Änderungen , z.B. in einer vorhandenen Seite sein.

Datenmodelle vergleichen und Unterschiede ermitteln

Es gibt sicher viele Ansätze, mit denen Sie ausgehend von einem Entwicklungsstand eines Datenmodells die Änderungen zu einem neues Release ermitteln können. An dieser Stelle möchte Ich Ihnen zwei Varianten vorstellen.

Änderungen protokollieren

Mit etwas Disziplin könnten Sie jede Änderung, die Sie vornehmen, als DDL-Skript speichern. Ich persönlich finde allerdings, dass man durch solche Verwaltungsaufgaben immer aus seinem Arbeitsfluss gerissen wird. Wenn Sie so ein Vorgehen präferieren, dann schauen Sie sich doch einmal diesen Beitrag Protokollieren von Strukturänderungen an. Dort stelle ich Ihnen eine Möglichkeit vor, wie Sie einen DDL-Trigger nutzen können, der alle Änderungen an einem Schema protokolliert.

Abbildung 1: Änderungshistorie

Auf Basis dieses Protokolls können Sie ein DDL-Skript entwickeln, um damit das Datenmodell eines Releases in das Modell eines neueren Releases zu überführen.

Schema vergleichen

APEX bringt aber auch von Haus aus eine sehr nützliche Funktion für diesen Fall mit. Im SQL Workshop finden Sie im Bereich Utilities den Link Schema Comparison. Da hinter verbirgt sich ein Werkzeug, mit dem Sie die Objekte eines Schemas mit denen eines anderen Schemas vergleichen können. Ihnen werden allerdings nur die Schemas angezeigt, die dem Workspace zugeordnet wurden.

Wie Sie im ersten Teil dieser Beitragsreihe lesen konnten, können Sie einem APEX-Workspace mehrere Schemas zuordnen. Möchten Sie nun für eine neue Version Ihrer Anwendung ein Upgrade-Skript entwickeln, so können Sie wie folgt vorgehen.

Stellen Sie aus Ihrem Anwendungsarchiv die Vorgängerversionen Ihrer Anwendung wieder her.

Abbildung 2: Anwendung in neuem Schema wiederherstellen

Dabei wählen Sie ein anderes Schema als bei der aktuellen Version Ihrer Anwendung. Wenn Sie in Ihrer Anwendung die notwendigen DDL-Skripte als Supporting Objects hinterlegt haben, führen Sie diese bei der Installation aus.

Abbildung 3: Install Supporting Objects

Jetzt haben Sie in Ihrem Workspace das Schema Ihres Basisentwicklungsstrangs und das Schema des Vorgänger Releases im Zugriff.

Den Vergleich der jeweils enthaltenen Objekte können Sie anschließend mit Hilfe des Utilities Schema Comparison durchführen.

Abbildung 4: Schema Vergleichen

Die Handhabung ist einfach. Wählen Sie die zu vergleichenden Schemas aus und legen Sie bei Bedarf noch einen Filter fest. Dann klicken Sie auf Compare.

Abbildung 5: Schemas vergleichen

Als Ergebnis erhalten Sie eine Übersicht der abweichenden Datenbankobjekte. Anhand dieser Liste können Sie die fehlenden DDL-Skripte erstellen.

Anwendungsteile vergleichen, Unterschiede ermitteln

Eine APEX-Anwendung wird durch Ihre Eigenschaften definiert. Diese Daten werden bei APEX in Tabellen gespeichert. Diese strukturierte Ablage der Definition macht es möglich, Anwendungen sehr detailliert vergleichen zu  können.

Im Internet findet man vereinzelt Ansätze, mit denen Sie die Unterschiede zweier Anwendungen ermitteln können. Beispielsweise existiert ein Open Source Projekt auf github namens apex-diff, welches einen Vergleich ermöglicht.

Ein andere Möglichkeit bieten die APEX-Views. Über diese können Sie entsprechende select-Statements  entwickeln, die einzelne Bestandteile zweier Anwendungen miteinander abgleichen. So ein Abgleich – hier für die Pages – kann z.B wie in Listing 1 aussehen.

SELECT
    n.page_id,
    n.page_name,
    'Page was changed ( N: '
    || n.last_updated_on
    || ' , O: '
    || o.last_updated_on || ' )' AS info
FROM
    apex_180100.apex_application_pages n,
    apex_180100.apex_application_pages o
WHERE
    n.application_id = 115
    AND o.application_id = 113
    AND n.page_id = o.page_id
    AND n.last_updated_on <> o.last_updated_on
UNION
SELECT
    n.page_id,
    n.page_name,
    'New page in application ' || n.application_id AS info
FROM
    apex_180100.apex_application_pages n
WHERE
    n.application_id = 115
    AND NOT EXISTS (
        SELECT
            'X'
        FROM
            apex_180100.apex_application_pages o
        WHERE
            o.application_id = 113
            AND n.page_id = o.page_id
    )
UNION
SELECT
    o.page_id,
    o.page_name,
    'Deleted page ' AS info
FROM
    apex_180100.apex_application_pages o
WHERE
    o.application_id = 113
    AND NOT EXISTS (
        SELECT
            'X'
        FROM
            apex_180100.apex_application_pages n
        WHERE
            n.application_id = 115
            AND n.page_id = o.page_id
    );

Listing 1: App 115 mit App 113 vergleichen

Das Ergebnis sieht dann beispielhaft so aus.

Abbildung 6: Abweichende Seiten zweier APEX-Anwendungen

Auf Basis der APEX-Views können Sie auf diese Art und Weise für alle Komponenten einer APEX -Anwendung entsprechende Vergleiche erstellen.

APEX selbst bietet für den Anwendungsvergleich unter seinen WorkspaceUtilities aber auch ein entsprechendes Werkzeug namens Application Comparison.

Abbildung 7: APEX-Anwendungen vergleichen

Dieses liefert Ihnen eine Liste mit abweichenden Objekten.

Zusammenführen von Entwicklungszweigen (fork)

Grundsätzlich müssen Sie hier zwei Bereiche der Anwendung betrachten. Die Datenbankobjekte und die Anwendung.

Datenmodell bzw. Datenbankobjekte

Auf Basis der im vorhergehenden Abschnitt ermittelten Unterschiede können Sie nun das Schema des Basisentwicklungsstrangs auf den benötigten aktuellen Stand bringen.

Zuerst legen Sie die neue Objekte an. Dazu können Sie z.B. ein DDL-Statemit auf Basis des vorhandenen Objektes extrahieren oder Sie ermitteln die DDL- Anweisung wie oben beschrieben mit einem DDL-Trigger aus einer Log Tabelle.

Abweichende Datenbankobjekte (Tabellen, Views , Packages,…) müssen nun von Hand überarbeitet werden. Hier müssen Sie entscheiden, ob eine Version durch eine aktuelle Version komplett ersetzt werden kann oder ob eine manuelle Ergänzung notwendig ist. Als Beispiel seien hier neue Spalten in einer Tabelle oder neue Funktionen in einem PL/SQL Package erwähnt.

Als Ergebnis haben Sie in Ihrem Basisschema abschließend alle benötigten Datenbankobjekte aus beiden Entwicklungssträngen zusammen gefügt.

Supporting Objects

APEX bietet mit den Supporting Objects – wie bereits erwähnt – die Möglichkeit DDL und DML-Skripte in der Anwendung zu hinterlegen, die bei der Installation der Anwendung ausgeführt werden.

Ein einfacher Ansatz ist es ein DDL-Skript zu entwickeln, welches alle benötigten Datenbankobjekte von Grund auf neu erzeugt. Da es aber recht zeitaufwendig und fehleranfällig ist ein komplett neues Installationsskript zu erstellen, können Sie auch einfach ein weiteres DDL-Skript nach dem bereits vorhandenem laufen lassen. Dieses ergänzt dann die neuen Objekte.

Die Migration der bestehenden Daten einer produktiven Vorgängerversion kann in einem zweiten Schritt über ein Upgrade Skript erfolgen. Bei diesem Ansatz fügen Sie dem produktiven Workspace ein neues Schema hinzu in dem Sie die Anwendung inkl. aller Datenbankobjekte des neuen Releases installieren. Abschließend wird dann über die Supporting Objects ein Skript ausgeführt, welches die Daten aus der Vorgängerversion in die neue Tabellen des neuen Schemas überführt.

Dieser Ansatz bietet aus meiner Sicht den Vorteil, dass Sie immer eine sehr einfache Fallback-Variante haben. Die Altdaten und die alte Anwendung werden nicht angetastet und können im Fehlerfall weiter genutzt werden.

Werkzeuge

APEX bietet in seinem SQL Workshop das Werkzeug Generate DDL, mit dem Sie – auch selektiv – für vorhandene Datenbankobjekte DDL-Skripte erzeugen können.

Abbildung 8: SQL Workshop-Generate DDL

Auf dieser Basis können Sie dann  entsprechende Skripte erstellen und diese in den Supporting Objects hinterlegen.

Ein anderes sehr nützliches Tool finden Sie direkt in den Supporting Objects. In dem Bereich Installation Scripts können Sie über die Schaltfläche Create > einen Wizzard starten, der Ihnen zu Beginn u.a. die Option “Create from Database Object’ anbietet.

Abbildung 9: Supporting Objects – Install

Bei dieser Variante können Sie für verschiedene Datenbankobjekte entsprechende DDL Skripte erzeugen lassen und direkt in den Supporting Objects speichern.

Abbildung 10: Create from Database Object

Anwendungsteile zusammen führen

Jetzt müssen Sie sich noch um die Anwendung selbst kümmern. Leider ist auch hier einiges an Handarbeit angesagt. Es sind verschiedene Bereiche zu berücksichtigen.

Meine Empfehlung ist es mit den Shared Components zu beginnen. Da diese von verschiedenen anderen Teilen Ihrer Anwendung verwendet werden. Anschließend sind die Seiten und deren Bestandteile an der Reihe.

Shared Components

Um die Bestandteile der Shared Components von einer Anwendungsversion in eine Andere zu übernehmen, gibt es verschiedene Methoden.

1. Es gibt Komponenten bzw. Einstellungen, die Sie schlicht manuell überführen müssen.

2. Einige der Komponenten können Sie über Create > As a Copy of an … > Copy from Application aus einer anderen Anwendung des Workspaces übernehmen. Wo immer es geht, sollten Sie diese Möglichkeit nutzen. Eine Übersicht der Shared Components, bei denen ich diese Möglichkeit gefunden habe, finden Sie in Abbildung 11.

Abbildung 11: Shared Components mit Kopierfunktion

3. Als Alternative bietet sich für die meisten Shared Components noch der Export und anschließende Import an. Wobei auch dieser Ansatz durch notwendige Anpassungen (Workdpace-Id, App-Id und evtl. ein Offset) an dem Exportfile nicht optimal ist. Beachten sie bitte, dass beim Import Komponenten wie z.B. Seiten durch Seiten mit der gleichen Id überschrieben werden. Mehr dazu finden Sie unter anderem hier.

Pages und Co.

Als letzter Schritt sind jetzt noch die eigentlichen Seiten und deren Inhalte abzugleichen.

Neue Seiten können Sie über den Application Builder aus dem parallelen Release in Ihre Basisanwendung übernehmen. Dazu klicken Sie im Page Designer auf das + in der Toolbar. In dem sich öffnenden Drop-Down-Menü wählen Sie Page as Copy.

Abbildung 12: Seite kopieren

Jetzt folgen ‘Sie nur noch dem Wizzard und geben dabei an, dass Sie eine Seite aus einer anderen Applikation kopieren möchten. (Page in another Application)

Möchten Sie eine bereits vorhandenen Seite komplett ersetzen, so können Sie die neue Seite mit einer anderen PageId erzeugen lassen oder Sie löschen im Vorfeld die ursprüngliche Seite und kopieren die Seite dann mit der herkömmlichen Seitennummer.

Abbildung 13: Seiten können nicht direkt ersetzt werden

Geht es Ihnen darum, nur einzelne Bestandteile einer Seite aus dem Fork zu übernehmen, müssen Sie im ersten Schritt die Quellseite aus dem Fork in die Basisversion als Kopie einfügen. Anschließend öffnen Sie diese Seite und klicken mit der rechten Maustaste auf die Bestandteile der Seite die Sie kopieren möchten. In dem sich öffnenden Kontextmenü wählen Sie den Eintrag Copy to other Page und beantworten anschließend die Fragen des Wizzards.

Abbildung 14: Bestandteile in eine andere Seite kopieren

Wie bereits in dem Abschnitt über das Kopieren der Shared Components erwähnt, bietet APEX die – meiner Meinung nach nicht zu Ende gedachten Funktion – des Komponenten-Exports und -Imports. Über diese Funktion ist es Ihnen möglich selektiv Bestandteile einer Anwendung zu exportieren. Vor dem Import der Komponenten müssen Sie aber auch hier vorab das SQL-Skript manuell anpassen.(s.o.)

Fazit

Es ist schon ein mühsames Geschäft, verschiedene Versionen einer Anwendung zu Verwalten und zu beherrschen. Ich versuche immer parallele Entwicklungsstränge nach Möglichkeit zu vermeiden. Der Aufwand diese Stränge wieder in einem Basisentwicklungsstrangs zusammenzuführen ist mitunter sehr aufwändig.

Allerdings treffen Sie auch auf ähnlich Probleme, wenn Sie versuchen Komponenten aus bereits vorhanden Anwendungen in einer neuen – thematisch vielleicht anders gelagerten – Anwendung zu übernehmen und wiederzuverwenden. Auf Komponentenbasis stehen Ihnen dafür Plug/Ins zur Verfügung. Für zusammenhängende Teile (Module) eine Anwendung, die aus mehreren Seiten, Shared Components und Datenbankobjekten bestehen, bietet APEX kein wirklich praxistaugliches Konzept.

Sie können Funktionalitäten höchsten in kleine, in sich abgeschlossenen Anwendungen aufteilen. Dies funktioniert in der Praxis aber meist nur, wenn Sie auf Single Sign On setzen.

Beitragsreihe

[catlist name=”APEX SCM (Reihe)”]

 

Konfigurationsmanagement für Oracle APEX -Teil 1 Versionsverwaltung

Versionsverwaltung und Konfigurationsmanagement ist für den Entwicklungszyklus gerade auch im Rahmen agiler bzw. iterativer Entwicklung von Oracle Application Express (APEX) Anwendungen ein wichtiges aber sicherlich oft vernachlässigtes Thema. Im ersten Teil geht es um die Versionierung und das Betreiben unterschiedlicher paralleler Versionen in einer Entwicklungsumgebung.

Was versteht man unter Konfigurationsmanagement?

Laut Wikipedia versteht man unter Konfigurationsmanagement 

Konfigurationsmanagement (KM; englisch configuration managementCM) ist eine Managementdisziplin, die organisatorische und verhaltensmäßige Regeln auf den Lebenslauf eines Produkts und seiner Konfigurationseinheiten [..] anwendet.

[..]

Es sind vier Teilgebiete (Teilprozesse) des KM zu unterscheiden:

  • Konfigurationsidentifizierung (KI),
  • Konfigurationsbuchführung (KB),
  • Konfigurationsüberwachung (KÜ) und
  • Konfigurationsaudit (KA).

Ihre koordinierte Umsetzung ist für ein erfolgreiches Konfigurationsmanagement unumgänglich.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konfigurationsmanagement, 24.06.2018

Im Rahmen der Entwicklung von Software spricht man von Software-Configuration-Management(SCM).

Wie bei vielen Managementsystemen kommen solche Definitionen meist sehr sperrig daher. Im Rahmen der Anwendungsentwicklung mit APEX soll hier eine pragmatische Umsetzung des Ganzen gezeigt werden.

Agile Softwareentwicklung mit APEX

Beginnt man ein neues APEX-Projekt, so wird man je nach Projektmanagementmethode und Größe des Projektes unterschiedlich an die Sache heran gehen.

Aus meiner Sicht bietet sich aber gerade ein agiles Vorgehen für die Entwicklung von APEX-Anwendungen an. Welches konkrete Vorgehensmodell Sie dabei wählen ist zweitrangig.

Bei einem agilen Ansatz starten Sie mit einem ersten Teil Ihres Datenmodells und entwickeln dann sehr zügig die jeweiligen Seiten in Ihrer Anwendung. So erhalten Sie sofort vorzeigbare Anwendungsteile, die Sie mit Ihren Kunden, Productowner, … durchsprechen und abstimmen können.

Aber auch wenn Sie grossschrittiger vorgehen müssen und Ihren Kunden fertig entwickelte Releases ausliefern, gehen Sie als Entwickler wahrscheinlich itterativ an die Sache heran.

Sie starten also mit einem leeren Schema und einem Workspace, erstellen die ersten Tabellen. Dann kann schon die erste Version der Anwendung per Application Wizzard erzeugt werden. Durch die Nutzung der Metadaten, welche die Datenbank APEX zur Verfügung stellt, fügen Sie die ersten Seiten der Anwendung hinzu. Jetzt erweitern Sie das Datenmodell und ergänzen die zugehörigen Seiten in der Anwendung. Die Businesslogik lagern Sie in PL/SQL-Packages aus. Je nach Komplexität und Umfang des Projektes abstrahieren Sie zwischen Datenmodell und Anwendung noch über Views. Auf diese Weise entstehen sukzessive weitere Datenbankobjekte und Anwendungsteile.

Alle diese Teile sind Bestandteil einer sogenannten Konfigurationseinheit.

Sie erzeugen also eine Kette von Builds, die dann weiter zu einem Release der Anwendung führen.

Anschließend oder auch schon parallel werden Sie die Anwendung in einem Testsystem mehr oder weniger ausgiebig testen (lassen) und dann an Ihren Kunden ausliefern.

Je nach Anwendung entwickeln Sie das System weiter. In Ihrem Entwicklungssystem steht dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr die Version, mit der Sie Ihre Kunden beliefert haben, zur Verfügung. Dies führt bei Supportanfragen Ihres Kunden dazu, dass Sie in einem Supportsystem, das ausgelieferte System mit entsprechendem Releasestand wiederherstellen müssen. Fixen Sie den Fehler in dem (veralteten Release), so muss die so bereinigte Version bei Ihren Kunden eingespielt werden. Zusätzlich müssen Sie nun das Problem auch noch in Ihrem aktuellen Entwicklungsstand der Anwendung beheben.

Noch komplizierter wird dieses Szenario, wenn Sie verschiedene Releasestände an mehrere Kunden ausgeliefert haben, dabei aber evtl. auch noch individuelle Anforderungen einzelner Kunden berücksichtigten mussten.

Aus diesem Lebenszyklus einer Software ergeben sich verschiedene Probleme:

  • Wie Verwalten Sie unterschiedliche Versionen (Releasestände und Builds) Ihrer APEX-Anwendungen ?
  • Wie erstellen Sie Test-, Integrations- und Supportsysteme, in denen Sie verschiedene Versionen Ihrer Anwendung verwalten können ?
  • Wie führen Sie parallele Entwicklungslinieren (Forkes) wieder in Ihrer Basisanwendung zusammen ?
  • Wie dokumentieren und identifizieren Sie die Änderungen an Ihren Anwendungsversionen inkl. aller Bestandteile (Tabellen, Views, Triggers, PL/SQL-Packages,…) ?

Konfigurationseinheiten: Komponenten einer APEX Anwendung

Aus welchen Bestandteilen besteht denn nun eine APEX-Anwendung?

Wenn Sie versuchen, diese Frage zu beantworten, schauen Sie sich doch einfach an, was Sie alles benötigen, um eine APEX-Anwendung in einem Produktivstem zum Laufen zu bringen.

Vorausgesetzt, dass eine laufende Oracle-Datenbank mit eingerichtetem APEX (in der korrekten Version) zur Verfügung steht, benötigen Sie zuerst ein Export-File der APEX-Anwendung. Dabei handelt es sich um ein SQL-Skript, mit dem Sie eine Anwendung in APEX exportieren und importieren können.

Die Anwendung basiert natürlich auf Tabellen und verwendet verschiedene anderen Datenbankobjekte. APEX bietet die Möglichkeit, diese Datenbankobjekte über entsprechende DDL-Skripte bei der Installation bzw. dem Import einer Anwendung anlegen zu lassen.

Um diese Tabellen initial mit Stammdaten zu füllen, erstellen Sie entsprechende DML-Skripte.

All diese Skripte können Sie in den sogenannten Supporting Objects hinterlegen, die Sie im Application Builder über die gleichnamigen Schaltfläche aufrufen können.

Abbildung 1: Supporting Objects

Auch für das Upgraden einer produktiven Anwendung, ist es möglich in den Supporting Objects Skripte zu hinterlegen, welche die Änderung zum Vorgänger-Release abdecken.

Natürlich kann man das benötigte Datenmodell über einen Dump oder separate SQL-Skripte in einem Produktivstem einrichten. Da die Supporting Objects aber Bestandteil einer APEX-Anwendung sind und diese mit in dem Anwendungs-Exportfile vorhanden sind, ist es am geschicktesten, diese Möglichkeit zu verwenden. Gerade auch im Hinblick auf die Versionsverwaltung bringt das einige Vorteile mit sich.

Versionierung

Damit Sie den Überblick über die Versionsstände Ihrer Anwendung behalten, ist es ganz hilfreich für etwas Ordnung zu sorgen. APEX bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihren Anwendungen beschreibende Eigenschaften mitzugeben. Diese Eigenschaften finden Sie etwas versteckt hinter dem Button Edit Application Properties im Application Builder.

Abbildung 2: Anwendungseigenschaften

Wie Sie hier sehen können, finden Sie ein Textfeld namens Release. Hier können Sie für jede Version Ihrer Anwendung den zugehörigen Releasestand festhalten. Das klingt erst einmal banal, bringt aber den praktischen Vorteil mit sich, dass Sie bei einer archivierten oder  ausgeliederten Anwendung wissen, welche Version Ihrer Anwendung Sie gerade vor sich haben.

Aber wie können Sie eine Versionsnummer konzipieren, die Ihnen einen Überblick verschafft?

Es gibt da sicher verschiedene Möglichkeiten. Ich möchte Ihnen hier die von mir bevorzugte Variante vorstellen.

<Hauptentwicklungslinie>.<Entwicklungszweig>.<Build>

Zu Begin einer Anwendungsentwicklung, also vor dem ersten Release geht es also mit 0.0.1 los.

Nach einer Iteration oder dem erreichen eines Meilensteins erhöhen Sie die Build Nr. auf 0.0.2.

Haben Sie eine releasefähige Version Ihrer Anwendung erreicht, so erhöhen Sie die erste Stelle um 1.

Version 1.0.0

Diese Version nehmen Sie produktiv und entwickeln an der Anwendung weiter.

Es entsteht also Build 1.0.1… 1.0.2 …

Müssen Sie einen Fehler in Version 1.0.0 beheben, erstellen Sie einen Forke Ihrer Anwendung und geben diesem die Version 1.1.0. Änderungen an dieser Version laufen jetzt paralell zu Ihrer Hauptentwicklungslinie (Baseline), die bereits bei Version 1.0.2 angelangt ist.

Für einen anderen Kunden erweitern Sie die Version 1.0.0 um eine individuelle Funktion. Diese ist dann wieder ein Forke der Version 1.0.0 und wird mit 1.2.0 benannt.

Um nun den Aufwand dauerhaft in den Griff zu bekommen und den Überblick nicht zu verlieren, ist es ratsam, die Bugfixes aus den Strang 1.1.x und evtl. die kundenspezifischen Funktionen in den Basisentwicklungsstrang zu integrieren (merge). Was in APEX nicht immer so einfach ist. Aber dazu im zweiten Teil der Beitragsreihe später mehr.

Die neuen Funktionen und Bugfixes fulminieren dann irgendwann in einem neuen Release 2.0.0.

Ihre Entwicklungslinien sehen jetzt so aus.

Abbildung 3: Entwicklungsstränge

Im Application Builder werden Ihnen Ihre Anwendungen über ein Interaktiven Report präsentiert. Blenden Sie dort über Actions >> Columns die Version und evtl. andere für Sie relevante Spalten ein. Anschließend speichern Sie sich über Actions >> Report >> Save Report Ihre individuelle Berichtsansichten.

Abbildung 4: Version anzeigen

Hilfreich finde ich auch die Zuordnung von Anwendungen zu Gruppen. Z.B. können Sie so zwischen Test, Produktiv, Support und Entwicklung unterscheiden.

Anwendungsgruppen (Application Groups) legen Sie über das Menü App Builder >> Workspace Utilities-Database >> Application Groups fest. Über die Anwendungseigenschaften (Button Edit Application Properties) ordnen Sie Ihre Anwendung einer Gruppe zu. Diese Gruppen lassen sich genau wie die Version im Interaktiven Report einblenden.

Abbildung 5: Anwendungen gruppieren

Die Abbildung 5 zeigt ihnen eine aufbereitete Übersicht der Anwendungen in APEX, die bei dem oben skizzierten Projektablauf entstanden sind.

Archivierung von Releaseständen

APEX bietet verschiedene Möglichkeiten Anwendungen zu archivieren. Die Basis für diese Ansätze ist ein Exportfile. Über den Application Builder können Sie alle Eigenschaften eines APEX-Programms in Form eines SQL-Skriptes exportieren.

Abbildung 6: Anwendung exportieren

Diese Datei beinhaltet die komplette Definition aller Seiten, Regionen, Items, Prozesse,… aber auch aller Shared Components wie Dateien oder Listen und – wie bereits erwähnt – die Supporting Objects. Nutzen Sie all diese Möglichkeiten, so können Sie die komplette Anwendung inkl. der Datenbankobjekte in einer einzigen Datei zusammenfassen und später diesen (Release)Stand wiederherstellen.

Somit ergibt sich als einfache Möglichkeit verschiedene Versionen einer APEX-Anwendung zu archivieren, der regelmäßige manuelle Export der Anwendung und Speicherung in einer nach Versionen benannten Ordnern. Diese Idee kann man nun mit einer Software zur Versionsverwaltung wie z.B. SVN oder GIT kombinieren. Im Internet finden Sie verschiedene Beispiele, wie Sie mit verschiedenen Tolles diesen Weg automatisieren können.  In dem Artikel ORACLE APEX DEPLOYMENT:YOU’RE DOING IT WRONG stellt Martin D’Souza die Möglichkeit vor, via. SQLcl zu automatisieren.Mit APEX selbst wird der APEX Java Exporter ausgeliefert, über den Ihnen viele Möglichkeiten zum Exportieren von Anwendungen und Komponenten zur Verfügung stehen.

Wählen Sie beim manuellen Exportieren einer Anwendung das File Format “Database”, so archiviert APEX die Datei im sogenannten Export Repository. Dieses finden Sie in den Workspace Utilities-Database >> Export >> Export Repository (in der rechten Sidebar). Allerdings bietet die Tabelle nicht wirklich viele Informationen zu den archivierten Anwendungen.

Abbildung 7: Export Repository

Einen anderen Ansatz finden Sie in diesem Blog-Beitrag. Dabei werden die einzelnen Bestandteile (Seiten) einer Anwendung separat extrahiert und übersichtlich in einem Verzeichnisbaum bzw. der Datenbank gespeichert. Dieser Ansatz lässt auch automatisieren.

Eine weitere ebenfalls automatisierbare Variante bietet Oracle mit einem seiner Packaged Applications “APEX Application Archive”. Mit dieser Applikation lassen sich Backups Ihrer Anwendungen erstellen, die dann in der Datenbank verwaltet werden. Erweitern Sie das Ganze noch mit Hilfe des Datenbankschedulers ( dbms_schedule ), können Sie die Archivierung komplett automatisieren. Wie Sie das im Einzelnen funktioniert, können Sie sich in dieser Beitragsreihe genau ansehen.

[catlist name=”APEX Application Archive”]

Abbildung 8: Anwendungsarchiv auswählen

Ich persönlich favorisiere diese Möglichkeit, da Sie sich sehr schnell einrichten und anpassen lässt und mit der Package Application “APEX Application Archive” ein Programm zur Verwaltung der einzelnen Releasestände zur Verfügung steht.

Parallele Versionen in APEX betreiben

Aber wie können Sie diese unterschiedlichen Versionen Ihrer Anwendungen in APEX parallel bearbeiten und betreiben?

Eine einfache Möglichkeit ist es eine Kopie Ihrer Anwendung in dem Workspace anzulegen.

Allerdings gehören zu Ihrer Anwendung auch ein Datenmodell und die entsprechenden Datenbankobjekte. Diese werden zwischen den einzelnen Releaseständen Ihrer Anwendungen voneinander abweichen.

APEX bietet für dieses Problem eine einfache aber sehr elegante Lösung. Sie können Ihrem Workspace weitere Datenbank-Schemas zuweisen.

Dazu gehen Sie  so vor.

1. Melden Sie sich am Administration Service als Admin an.

2. Im Menü finden Sie unter Manage Workspace den Eintrag Manage Schema Assignment.

Abbildung 9: Manage Schema Assignment

3. Über Add Schema können Sie nun über einen Wizzard weitere Schemas anlegen.

Hinweis: APEX bietet hier zwei Möglichkeiten. Sie können ein vorhandenes Schema hinzufügen oder ein Neues anlegen. Diese Zweite Version lief in der von mir verwendeten Version auf einen Fehler. Um das Problem zu umgehen, legen Sie also einen User von Hand (z.B. über sqlplus) an und ordnen Sie diesen hier zu.

4. Melden Sie sich wieder als Entwickler an Ihrem Workspace an.

5. Exportieren Sie die Anwendung, die Sie in einem neuen Schema als neues Build/Release anlegen möchten.

6. Importieren Sie die Anwendung und wählen Sie im Import-Wizzard das neue Schema aus.

Abbildung 10: Schema zuordnen

7. Klicken Sie auf Next >.

8. In diesem Schritt wählen Sie die Option “Install Supporting Objects” = YES.

Abbildung 11: Install Supported Objects

9. Setzen Sie die Installation fort und folgen Sie dem Wizzard. Dabei werden nun die DDL-Skripte, welche Sie in den Supporting Objects hinterlegt haben, ausgeführt und somit die benötigten Datenbankobjekte in dem neuen Schema erzeugt.

Beitragsreihe

[catlist name=”APEX SCM (Reihe)”]

Installation Oracle Application Express (APEX) 18.1 / 18.2 und Konfiguration des Embedded PL/SQL Gateway

Möchten Sie Oracle APEX in der Version 18.1 /  18.2 mit dem Embedded PL/SQL Gateway installieren und so eine eigene lokale Entwicklungsumgebung einrichten, dann finden Sie hier eine entsprechende Anleitung.

Ausgehend von einer bereits installierten Datenbank – in diesem Fall eine Oracle XE auf einem Windows System – sind die folgenden Schritte notwendig, um Apex in der Version 18.1 bzw. 18.2 einzurichten. APEX 18.1 / 18.2 setzt eine Oracle Datenbank 11.2.0.4 oder höher, inklusive der  Enterprise Edition oder der Express Edition (XE) voraus.

Eine ausführliche Beschreibung, wie Sie APEX 18.1 / 18.2 auch mit anderen Web-Servern einrichten können, finden Sie im Oracle Application Express Installation Guide.

APEX herunter laden

Oracle bietet APEX  zum Download auf über sein TechNet über diesen Link an: http://www.oracle.com/technetwork/developer-tools/apex/downloads/index.html

Abbildung 1: Download apex_18.1.zip

Update 01.10.2018: Seit dem 28.09.2018 können Sie hier auf die Version 18.2 herunterladen. Die Installation funktioniert genauso wie bei der Version 18.1. Allerdings gibt es neben diesem Installationsverfahren jetzt auch ein verbesserte Möglichkeit APEX 18.2 einzurichten. Anstelle des Scripts apexins.sql gibt es jetzt apexins1.sql,apexins2.sql und apexins3.sql. Bei der  Ausführung der ersten beiden Scripte kann noch mit der Vorgängerinstallation von APEX gearbeitet werden. Erst bei der Ausführung von Skript 3 kommt es zu einer kurzen Downtime von einigen Minuten.

Hier können Sie – wie in Abbildung 1 dargestellt – zwischen einer All language Variante und einer reinen Version in Englischer Sprache wählen. In diesem Tutorial wird die multilinguale Version verwendet.

Um das ZIP-Archiv herunterladen zu können, müssen Sie sich vorher bei Oracle registrieren und die Lizenzbedingungen akzeptieren.

Archiv entpacken

Öffnen Sie nun das ZIP-File mit einem entsprechenden Entpacker (hier z.B. 7zip) oder mit Windows und entpacken Sie den Ordner apex direkt nach C:\.

Abbildung 2: Apex entpacken

APEX installieren

Nach dem Entpacken der Datei öffnen Sie eine Einganbeaufforderung (cmd.exe) und begeben sich in das apex Verzeichnis cd c:\apex. Dort starten Sie sqlplus und melden sich an Ihrer Datenbank mit sys as sysdba an. Führen Sie nun das APEX -Installationsskript @apexins.sql SYSAUX SYSAUX TEMP /i/ aus.

Abbildung 3: Apex installieren

Wenn alles fehlerfrei durchgelaufen ist, sollten Sie folgendes sehen.

Abbildung 4: Installationsskript fertig

Da Sie als Web-Server das EPG einsetzten, gelangen Sie später über diese URL zu Ihrer APEX-Entwicklungsumgebung: http://host:port/apex

Passwort des Instanzadministrators (zurück)setzen

Damit Sie später APEX verwalten können, benötigen Sie einen Instanzadministrator. Diesem können Sie initial über das Skript @apxchpwd.sql ein Passwort und eine EMail-Adresse zuweisen. Die einzelnen Schritte sehen Sie in Abbildung 5.

Abbildung 5: Admin Kennwort setzen

EPG konfigurieren und Bilder installieren

Jetzt müssen Sie noch das Skript @apex_epg_config.sql c:/ ausführen um u.a. in der Datenbank die Bilder über das Embedded Gateway zugänglich zu machen.

Abbildung 6: EPG config

Anschließend gilt es noch des User ANONYMOUS zu aktivieren. Das geht wieder mit Hilfe von SQLPLUS und diesem Befehl: ALTER USER ANONYMOUS ACCOUNT UNLOCK;


c:\apex&amp;gt;sqlplus

SQL&amp;gt;connect sys as sysdba

Enter password:

SQL&amp;gt;ALTER USER ANONYMOUS ACCOUNT UNLOCK;

HTTP-Port ändern und externen Zugriff gestatten

Jetzt sollten Sie noch prüfen, ob bereits ein HTTP-Port für den Zugriff auf den Web-Server definiert wurde. Das geht wie folgt:

Abbildung 7: HTTP-Port festlegen

Wenn Sie hier die Ausgabe 0 erhalten, können Sie die Port über diese Prozedur festlegen.


EXEC DBMS_XDB.SETHTTPPORT(8080);

Deutsche Sprachunterstützung installieren

Möchten Sie für Ihre APEX-Entwicklungsumgebung das deutsche Sprachpaket einrichten, sind diese Schritte durchzuführen. Da fast alle Dokumentationen und Bücher, die Sie zu APEX finden werden, mit der Englischen Oberfläche arbeiten, sollten Sie sich überlegen, ob Sie diesen Schritt durchführen.

Abbildung 8: Deutsches Sprachpaket

APEX starten

Für die Entwicklung von APEX-Anwendungen benötigen Sie im ersten Schritt einen sogenannten Workspace und einen Workspace-Administrator. Diese können Sie als Instanzadministrator hier in den Administration Services anlegen: http://localhost:8080/apex/apex_admin . Wie das genau geht, ist einem anderen Beitrag überlassen.

APEX starten Sie über diese URL: http://localhost:8080/apex und melden sich dann mit Ihren Zugangsdaten an.

Abbildung 9: APEX Anmeldung

Hier können Sie auch das jeweils gewünschte Sprachpaket auswählen.

Oracle-Datenbank: Teamwork mit Bordmitteln

Synchronisieren Sie mit DDL-Triggern gemeinsames Arbeiten durch Ein -und Ausschenken von Objekten. Und das sogar für beliebige Datenbanktools.

Viele namhafte Tools zur Datenbankentwicklung bieten Funktionen zur Unterstützung von Entwicklerteams. So können Sie Datenbankobjekte zur Bearbeitung ausschenken. Andere Entwickler, können solange keine Änderungen an diesem Objekt mehr vornehmen, bis dieses wieder eingecheckt wurde. Leider funktioniert das meist nicht werkzeugübergreifend, da diese Tools oft eigene Tabellen für die Verwaltung der Bearbeitungszustände der Datenbankobjekte nutzen.

In diesen Beitrag möchte ich Ihnen eine einfache, aber effektive Möglichkeit zeigen, wie Sie so eine Funktion mit Bordmitteln der Oracle Datenbank selber entwickeln können. Vor allem ist bei der vorgestellten Lösung beachtenswert, dass Sie werkzeugübergreifend funktioniert.

Datenmodell

Benötigt werden zwei Tabellen. Über die Tabelle ddl_object_state wird der Bearbeitungsstand der Datenbankobjekte verwaltet. Sobald ein Entwickler ein Objekt bearbeiten möchten, blockt er dieses. Dabei wird ein Datensatz in dieser Tabelle eingefügt. Ist die Bearbeitung abgeschlossen, so wird das Objekt wieder freigegeben und der zugehörige Einträge entfernt.


CREATE TABLE ddl_object_state (
          object_type VARCHAR2(50 BYTE),
          object_owner VARCHAR2(32 BYTE),
          object_name VARCHAR2(32 BYTE), 
          changed_on DATE,
          changed_by VARCHAR2(32 BYTE)
)
/

Listing 1: Tabelle ddl_object_state

In der zweiten Tabelle ddl_object_state_hist wird beim Ein- und Auschecken neben den Statusinformationen auch ein DDL-Extrakt des bearbeiteten Objektes eingetragen. So dass Sie auf einen Stand zu Beginn und zum Ende der Bearbeitung zurückgreifen können.


CREATE TABLE ddl_object_state_hist
(
   object_type VARCHAR2 (50 BYTE),
   object_owner VARCHAR2 (32 BYTE),
   object_name VARCHAR2 (32 BYTE),
   status_code VARCHAR2 (20 BYTE),
   changed_on DATE,
   changed_by VARCHAR2 (32 BYTE),
   ddl_sql CLOB
)
/

Listing 2: Tabelle ddl_object_state_hist

PL/SQL Package ddl_util

Das PL/SQL Package fasst die benötigten Prozeduren zusammen.

PROCEDURE lock_object (
     p_object_type VARCHAR2,
     p_owner VARCHAR2,
     p_name VARCHAR2,
     p_trace_hist BOOLEAN DEFAULT true
  ) IS
    l_c NUMBER;
    l_locked_by VARCHAR2(32);
    l_changed_on DATE;
    l_ddl_extract CLOB;
BEGIN
    SELECT
      COUNT(*)
     INTO l_c
    FROM ddl_object_state
    WHERE object_owner = p_owner
       AND object_name = p_name;

  IF l_c = 0 THEN
       INSERT INTO ddl_object_state (
          object_type,
          object_owner,
          object_name,
          changed_on,
          changed_by )
       SELECT
          p_object_type,
          p_owner object_owner,
          p_name object_name,
          SYSDATE changed_on,
          ora_login_user changed_by
       FROM dual;

    IF p_trace_hist THEN
       l_ddl_extract := dbms_metadata.get_ddl(p_object_type,p_name);

       INSERT INTO ddl_object_state_hist (
          object_type,
          object_owner,
          object_name,
          ddl_sql,
          status_code,
          changed_on,
          changed_by )
       SELECT
          p_object_type,
          p_owner object_owner,
          p_name object_name,
          l_ddl_extract,
          'LOCK',
          SYSDATE changed_on,
          ora_login_user changed_by
       FROM dual;
    END IF;
 ELSE
      SELECT
          changed_by,
          changed_on
      INTO
        l_locked_by,
        l_changed_on
      FROM ddl_object_state
      WHERE object_owner = p_owner
        AND object_name = p_name;

     IF l_locked_by &lt;&gt; ora_login_user THEN
        raise_application_error(-20001,'Object was already locked by '
             || l_locked_by
             || ' at '
             || TO_CHAR(l_changed_on,'dd.mm.yyyy HH24:Mi:ss') );
     END IF;
 END IF;

END;

Listing 3: Procedure lock_object

Die Prozedur lock_object erhält als Parameter beim Aufruf den Objekttyp, den Besitzer des Objektes und den Namen des Objektes.

Als erstes prüft die Prozedur, ob das Objekt bereits von einem anderen User ausgescheckt wurde. Ist das der Fall wird ein application_error -20001 ausgelöst. Wenn das Objekt nicht in Bearbeitung ist, trägt die Prozedur diese in der Tabelle ddl_object_state ein und extrahiert eine DDL-Anweisung des Objektes. Diese wird dann in der Tabelle ddl_object_state archiviert.

PROCEDURE unlock_object (
     p_object_type VARCHAR2,
     p_owner VARCHAR2,
     p_name VARCHAR2,
     p_trace_hist BOOLEAN DEFAULT true,
     p_secure_mode BOOLEAN DEFAULT true) 
IS
     l_c NUMBER;
     l_locked_by VARCHAR2(32);
     l_changed_on DATE;
     l_ddl_extract CLOB;
BEGIN
     SELECT COUNT(*)
       INTO l_c
     FROM ddl_object_state
     WHERE object_owner = p_owner
       AND object_name = p_name;

 IF l_c = 1 THEN
     SELECT
       changed_by,
       changed_on
     INTO
       l_locked_by,
       l_changed_on
     FROM ddl_object_state
     WHERE object_owner = p_owner
       AND object_name = p_name;

    IF p_secure_mode AND l_locked_by &lt;&gt; ora_login_user  THEN
        raise_application_error(-20002,'You have no permissions in secure mode to unlock the object. The Object was locked by '
              || l_locked_by
              || ' at '
              || TO_CHAR(l_changed_on,'dd.mm.yyyy HH24:Mi:ss') );
    END IF;

    DELETE ddl_object_state
      WHERE object_owner = p_owner
        AND object_name = p_name;

    IF p_trace_hist THEN
      l_ddl_extract := dbms_metadata.get_ddl(p_object_type,p_name);

      INSERT INTO ddl_object_state_hist (
            object_type,
            object_owner,
            object_name,
            ddl_sql,
            status_code,
            changed_on,
            changed_by )
      SELECT
            p_object_type,
            p_owner object_owner,
            p_name object_name,
            l_ddl_extract,
            'UNLOCK',
            SYSDATE changed_on,
            ora_login_user changed_by
      FROM dual;
   END IF;
 
 END IF;

END;

Listing 4: Procedure unlock_object

Um ein Datenbankobjekt nach der Bearbeitung wieder frei zu geben, nutzen Sie die Prozedur unlock_object. Diese prüft im Secure Mode, ob Sie im Vorfeld das entsprechende Objekt auch selber ausgelockt haben. Ist das nicht der Fall, wird der Applikationsfehler -20002 ausgelöst. Ein von Ihnen ausgelocktes Objekt wird durch das Löschen des zugehörigen Eintrags in der Tabelle ddl_object_state wieder zur Bearbeitung frei gegeben. In der Tabelle ddl_object_state_hist wird wieder ein DDL-Extrakt gespeichert.

Objekte, die von einem anderen Entwickler als Sie selbst geblockt wurden, können Sie durch das Setzen des Parameters p_secure_mode = false wieder freigegeben. Auch dabei wird ein Historiendatensatz erzeugt. Anschließend können Sie so den Besitz durch Aufrufen von lock_object übernehmen.

PROCEDURE check_object_state (
             p_object_type VARCHAR2,
             p_owner VARCHAR2,
             p_name VARCHAR2
           );

Listing 5: Procedure check_object_state

Mit der dritten Procedur check_object_state können Sie einfach den Bearbeitungsstand eine Datenbankobjektes überprüfen.

Wie bereits erwähnt, speichern die Prozeduren beim Ein- und Auschecken jeweils ein DDL-Statements in der Historientabelle. Wenn Sie eine genaue Protokollierung aller Anpassungen benötigen, möchte ich Sie auf den Artikel Oracle Datenbankentwicklung: DDL-Trigger zur Auditierung von Strukturänderungen hinweisen.

DDL-Trigger

Anschließend benötigen Sie noch zwei DDL-Trigger, die Sie in dem Entwicklungsschema anlegen müssen.


CREATE OR REPLACE TRIGGER trg_ddl_util_before 
     BEFORE ALTER OR DROP 
    ON DATABASE 
DECLARE 
BEGIN
      IF ora_dict_obj_name NOT IN (
               'TRG_DDL_UTIL_BEFORE',
               'TRG_DDL_UTIL_AFTER',
               'DDL_UTIL' ) 
          AND ora_login_user NOT IN (
               'SYS',
               'SYSTEM' ) 
      THEN
         ddl_util.lock_object(ora_dict_obj_type,ora_dict_obj_owner,ora_dict_obj_name);
      END IF;
END;
/

Listing 6: Trigger trg_ddl_util_before

Der Trigger trg_ddl_util_before wird bei ALTER- und DROP-Anweisungen ausgeführt. Für einen Create-Befehl macht dieser Zeitpunkt keinen Sinn, da das Objekt in der Datenbank noch nicht vorliegen kann.

Bei der Verwendung von DDL-Triggern sollten Sie besondere Vorsicht walten lassen. Da diese Trigger auch bei Änderungen an sich selbst gefeuert werden, kann es vorkommen, dass man bei einer fehlerhaften Programmierung evtl. keine Änderungen mehr an den Triggern vornehmen kann. Aus diesem Grund prüft der Trigger zu Beginn, ob Änderungen an ihm selbst bzw. an dem Trigger trg_ddl_util_after ausgeführt werden sollen. Des Weiteren werden die Accounts das und system von der Verarbeitung ausgenommen. Allerdings würde auch ein invaliden Package ddl_util zu Problemen führen können.

Die eigentlich Logik des Triggers besteht dann nur noch im Aufruf der Prozedur ddl_util.lock_object. Diese prüft, ob das Objekt von einem anderen Entwickler zur Bearbeitung ausgescheckt wurde. In diesem Fall wird wie bereits erwähnt eine Exception gefeuert und so die Änderungen an dem Objekt dem aktuellen Nutzer verwährt. Bei Objekten, die noch nicht ausgescheckt sind, wird das über diesen Trigger automatisch erledigt.

Alternativ kann es aber auch durchaus sinnvoll sein, dass Ausschecken eines Objektes vor der Bearbeitung manuell durch das Aufrufen von  ddl_util.lock_object durchzuführen. So erspart man sich, dass Änderungen beim Speichern durch den Trigger erst im Nachhinein verworfen werden.

CREATE OR REPLACE TRIGGER trg_ddl_util_after 
    AFTER CREATE OR DROP 
 ON DATABASE 
DECLARE 
BEGIN
    IF ora_dict_obj_name NOT IN (
              'TRG_DDL_UTIL_BEFORE',
              'TRG_DDL_UTIL_AFTER',
              'DDL_UTIL')
    AND ora_login_user NOT IN (
              'SYS',
              'SYSTEM' )
    THEN
        IF ora_sysevent = 'CREATE' THEN
            ddl_util.lock_object(ora_dict_obj_type,ora_dict_obj_owner,ora_dict_obj_name);
       END IF;

       IF ora_sysevent = 'DROP' THEN
           ddl_util.unlock_object(ora_dict_obj_type,ora_dict_obj_owner,ora_dict_obj_name,false,true);
       END IF;

    END IF;
END;
/

Listing 7: Trigger trg_ddl_util_after

Wird nun ein neues Objekt angelegt, kann dieses nicht im Vorfeld geblockt werden. In so einem Fall kommt nun der zweite Trigger trg_ddl_util_after ins Spiel. Dieser prüft ob ein Create-Statement ausgeführt wurde. Wenn das der Fall war, wird das neu erstellte Datenbankobjekt automatisch ausgecheckt und der DDL-Extrakt archiviert.

Bei einem Drop-Befehl verhält es sich etwas anders. Hier existiert das Objekt zum Ausführungszeitpunkt ( AFTER ) des Triggers nicht mehr. Es muss aber noch aus der Tabelle ddl_objet_state entfernt werden.

Abbildung 1: Übersicht ddl_util

In Abbildung 1 sehen Sie alle beschriebenen Objekte.

Drop …

Jetzt habe ich der Einfachheit halber Ihnen noch ein kurzes Skript hier eingefügt, mit dem Sie die Tabellen, Trigger und das Package wieder los werden können.


DROP TRIGGER trg_ddl_util_before;
DROP TRIGGER trg_ddl_util_after;
DROP PACKAGE ddl_util;
DROP TABLE ddl_object_state;
DROP TABLE ddl_object_state_hist;

Beispiel

Im Folgenden möchte ich Ihnen die Nutzung der beschrieben Methode anhand einiger kleiner Beispiele demonstrieren. Dazu wurden in dem Schema MY_PROJECTS die beiden Tabellen, das Package und die beiden Trigger angelegt. diesen Account wurde eine Verbindung im SQL Developer hergestellt.

Dann gibt es einen weiteren Account namens DEVELOPER1, welcher mit DBA-Rechten versehen wurde. Der DEVELOPER1  ist via. sqlplus mit der Datenbank verbunden.

Tabelle T1 anlegen

Zu Beginn soll eine Tabelle erzeugt werden.

Abbildung 2: Tabelle T1 anlegen

Wie Sie der Abbildung 2 entnehmen können, wurde die Tabelle T1 ohne Probleme erzeugt. Dabei wurde der Trigger trg_ddl_util_after ausgeführt und ein Lock-Eintrag in der Tabelle ddl_object_state eingefügt.

Abbildung 3: Datenbanktabelle T1 für ausgecheckt

Tabelle T2 erweitern

Jetzt soll der DEVELOPER1 dieser Tabelle eine neue Spalte hinzufügen.

Abbildung 4 : Spalte in T1 ergänzen

Wie zu erwarten war, wird dieser Vorgang mit der Exception ORA-20001 durch den Trigger trg_ddl_util_before unterbunden. Der Meldung können Sie entnehmen, dass die Tabelle durch den User MY_PROJECTS am 17.06.2018 um 20:59:17 gesperrt wurde.

Abbildung 5: Objekt einchecken

Erst wenn der Benutzer MY_PROJECTS die Tabelle wieder zur Bearbeitung frei gibt, kann der DEVELOPER1 die Spalte ergänzen.

Abbildung 6: Spalte hinzufügen

Dies hat wiederum zu Folge, dass die Tabelle jetzt durch den User DEVELOPER1 ausgecheckt wurde.

Tabelle T1 löschen

Setzt nun der User MY_PROJECTS eine Drop Anweisung für die Tabelle T1 ab, wird auch diese mit einer entsprechenden Fehlermeldung abgebrochen.

Abbildung 7: Drop der Tabelle nicht möglich

Möchten Sie jetzt aber die Tabelle trotzdem löschen und die Sperre durch den DEVELOPER1 übergehen, so können Sie das durch den Aufruf der Prozedur unlock_objects mit folgenden Parametern tun.


BEGIN
  DDL_UTIL.UNLOCK_OBJECT(
         P_OBJECT_TYPE = 'TABLE',
         P_OWNER =       'MY_PROJECTS',
         P_NAME =        'T1',
         P_TRACE_HIST =  true,
         P_SECURE_MODE = false
        );
   commit;
END;

Änderungshistorie

Die Trigger bzw. das PL/SQL Package ddl_util sorgen beim Ein- und Auschecken der Datenbankobjekte auch dafür, dass ein DDL-Extrakt in der Tabelle ddl_object_state_hist archiviert wird. So können Sie auf einfache Weise auf ältere Entwicklungsstände zugreifen.

Abbildung 8: Änderungshistorie

Download

Abschließend habe ich Ihnen ein DDL-Script zum Anlegen der beschriebenen Objekte an diesen Beitrag angefügt. Die Verwendung erfolgt aber auf eigene Gefahr.

Oracle-Datenbank: Teamwork mit Bordmitteln Download ddl_util.sql

Dieses DDL-Sript ist im Rahmen des Beitrags Oracle-Datenbank: Teamwork mit Boardmitteln entstanden.

Oracle Datenbankentwicklung: DDL-Trigger zur Auditierung von Strukturänderungen

Oracle bietet mit sogenannten DDL-Triggern eine einfache Möglichkeit Änderungen an Datenbankobjekten zu protokollieren. Eine nützliche Methode für Entwicklerteams.

Eine automatische Auditierung von DDL (Data Definition Language) -Aktionen in einem Datenbank-Schema ist in vielerlei Situationen nützlich. Z.B. können Sie auf diese Weise in einer Entwicklungsumgebung alle Strukturänderungen, die nach einem bestimmten Zeitpunkt erfolgt sind, nachvollziehen. Auf Basis so eines Protokolls sind Sie dann beispielsweise in der Lage ein Upgrade-Skript zu erstellen, mit dem Sie anschließend das produktive System aktualisieren können. Auch aus Sicherheitsgründen kann es sinnvoll sein, strukturelle Änderungen an einer Datenbank zu protokollieren.

Das Thema der DDL- oder auch Systemtrigger ist umpfangreich, soll hier aber nicht in Gänze betrachtet werden. In diesem Beitrag geht es um die Entwicklung  eines Auditierungsmechanismusses, der alle Änderungen an einem Schema protokolliert. Das sind vor allem create, alter, drop Befehle.

Eine Oracle-Datenbank bietet verschiedene Möglichkeiten der Auditierung. Die hier vorgestellte Variante ist aber recht leichtgewichtig und bietet durch ihre Anpassbarkeit viele Gestaltungsmöglichkeiten. So können Sie beispielsweise auch eine DSGVO angepasste, datensparsame  Variante erstellen.

Die dargestellten Beispiele sind mit viel Sorgfalt entstanden, allerdings übernehme ich keine Gewähr für etwaige Fehler oder Probleme, die bei der Nutzung auftreten. Bitte prüfen Sie selber die Beispiele vor der Nutzung.

Datenmodell

Das Datenmodell für dieses Szenario besteht aus zwei Tabellen.

Die Tabelle ddl_log nimmt für jede Änderung der Datenbankobjekte deren Name und Besitzer, den Typ des Objektes, den Zeitpunkt der Änderung und die Art der Änderung auf. Auch die Benutzerdaten sowie das Programm, mit dem die Änderung durchgeführt wurde, werden vermerkt. Zur Erzeugung eines künstlicher Schlüssel wird später eine Sequence verwendet.

Die zweite Tabelle ddl_log_sql ergänzt diese Information um das eigentliche DDL-Statement, welches  ausgeführt wurde.

CREATE TABLE ddl_log
(
  event_id NUMBER (10, 0),
  event_date DATE,
  user_id VARCHAR2 (30 BYTE),
  object_name VARCHAR2 (30 BYTE),
  owner VARCHAR2 (30 BYTE),
  object_type VARCHAR2 (30 BYTE),
  system_event VARCHAR2 (30 BYTE),
  machine VARCHAR2 (64 BYTE),
  program VARCHAR2 (64 BYTE)
)
/

CREATE TABLE ddl_log_sql
(
  event_id NUMBER (10, 0),
  sqlline NUMBER (10, 0),
  sqltext VARCHAR2 (4000 BYTE)
)
/

CREATE SEQUENCE ddl_log_id INCREMENT BY 1
  START WITH 1
  MINVALUE 1
  MAXVALUE 9999999999999999999999999999
  NOCYCLE
  ORDER
  CACHE 20
/

Listing 1: Datenmodell anlegen

Mit Listing 1 können Sie die beschriebenen Objekte anlegen. Dies sollten Sie in dem Schema tun, in dem Sie die Änderungen protokollieren möchten. Alternativ können Sie aber auch ein eigenes Schema dafür definieren. Allerdings müssen Sie dann den Schema-Namen im Quellcode des Triggers ergänzen und denn Tabellen sowie der Sequence voranstellen.

DDL-Trigger

Ein DDL-Trigger wird anders als ein DML-Trigger bei DDL- bzw. Systemereignissen ausgeführt. Das können z.B. Strukturänderungen wie das Erstellen einer Tabelle oder eines PL/SQL Packages, das Droppen einer Tabelle oder das Anlegen einer View aber auch das Anmelden eines Benutzers sein.

Der Ausführungspunkt so eines Triggers kann vor (BEFORE) oder nach (AFTER) der Abarbeitung des DDL-Statements festgelegt werden.

Sie können einen DDL-Trigger global für die komplette Datenbank (DATABASE) oder nur für ein bestimmtes SCHEMA definieren.

Einen DDL-Trigger, der alle Strukturellen Änderungen an Ihrem Schema protokolliert, können Sie – wie in Listing 2 gezeigt – erzeugen. Führen Sie dazu das Skript mit einem Datenbanktool (sqlplus, SQL Developer, APEX SQL Workshop,…) aus. Melden Sie sich dabei mit dem SCHEMA Account an.

Tauschen Sie das keyword SCHEMA durch DATABASE, so wird der Trigger bei allen Änderungen an der gesamten Datenbank gefeuert. Aber Achtung, Sie müssen dafür dann das Schema, in denen sich die verwendeten Tabellen befinden, in dem Trigger hinzufügen.


CREATE OR REPLACE TRIGGER trg_ddl_log
 AFTER DDL
 ON SCHEMA
DECLARE
  l_sql ora_name_list_t;
  l_id NUMBER (10, 0);
BEGIN
  SELECT ddl_log_id.NEXTVAL INTO l_id FROM DUAL;

  INSERT INTO ddl_log (event_id,
    event_date,
    user_id,
    object_name,
    owner,
    object_type,
    system_event,
    machine,
    program)
  (SELECT l_id,
          SYSDATE,
          ora_login_user,
          ora_dict_obj_name,
          ora_dict_obj_owner,
          ora_dict_obj_type,
          ora_sysevent,
          UPPER (SYS_CONTEXT ('USERENV', 'TERMINAL')),
          SYS_CONTEXT ('USERENV', 'MODULE')
       FROM DUAL);

FOR l IN 1 .. ora_sql_txt (l_sql)
  LOOP
    INSERT INTO ddl_log_sql (event_id, sqlline, sqltext)
      VALUES (l_id, l, l_sql (l));
  END LOOP;
END;
/

Listing 2: Create DDL-Audit-Trigger

Der Trigger wird nach allen Änderungen, die an Objekten des jeweiligen Schemas ausgeführt werden, gefeuert.

Zu Begin des Triggers wird mit Hilfe der Sequence ddl_log_id ein künstlicher Schlüssel erzeugt und in der Variable l_id gespeichert.

Das erste Insert-Statement protokolliert die Art der Änderung in der Tabelle ddl_log. Dabei wird dem Datensatz die zuerst erzeugte ID aus der Variablen l_id als Primärschlüssel zugeordnet. Hier werden neben dem Zeitpunkt der Änderung und das geänderte Datenbankobjekt, auch die Benutzerdaten und das verwendete Programm ermittelt und gespeichert.

Im nächsten Schritt wird das DDL-Statement, welches zur Ausführung des Triggers geführt hat, zeilenweise in der Tabelle ddl_log_sql eingefügt. Jeder Zeile wird neben einer Nummerierung auch die l_id als Fremdschlüssel zugeordnet.

Sollten Sie auf die persohnenpersonen Daten – wie den Benutzername und den Maschinennamen des Clients – verzichten wollen, können Sie den Trigger in einer DSGVO freundlicheren Version mit dem Listing 3 anlegen. Dabei werden diese beiden Spalten einfach mit null vorbelegt.


CREATE OR REPLACE TRIGGER trg_ddl_log
 AFTER DDL
 ON SCHEMA
DECLARE
  l_sql ora_name_list_t;
  l_id NUMBER (10, 0);
BEGIN
  SELECT ddl_log_id.NEXTVAL INTO l_id FROM DUAL;

  INSERT INTO ddl_log (event_id,
    event_date,
    user_id,
    object_name,
    owner,
    object_type,
    system_event,
    machine,
    program)
  (SELECT l_id,
          SYSDATE,
          null,
          ora_dict_obj_name,
          ora_dict_obj_owner,
          ora_dict_obj_type,
          ora_sysevent,
          null,
          SYS_CONTEXT ('USERENV', 'MODULE')
       FROM DUAL);

FOR l IN 1 .. ora_sql_txt (l_sql)
  LOOP
    INSERT INTO ddl_log_sql (event_id, sqlline, sqltext)
      VALUES (l_id, l, l_sql (l));
  END LOOP;
END;
/

Listing 3: DSGVO freundlicherer DDL-Audit-Trigger

Möchten Sie den Trigger inklusive der zugehörigen Datenbankobjekte aus Ihrem Schema entfernen, können Sie dafür das Listing 4 nutzen. Wichtig dabei ist die vorgegebene Ausführungsreihenfolge. Würden Sie die Tabellen zuerst zu droppen, so würden Sie dem DDL-Trigger seine abhängigen Objekte entziehen. Anschließend würde der Trigger invalid und zu einem Fehler führen.


DROP TRIGGER trg_ddl_log;
DROP TABLE ddl_log;
DROP TABLE ddl_log_sql;
DROP SEQUENCE ddl_log_id;

Listing 4: Trigger und Tabellen löschen

Generell sollten Sie bei der Verwendung von DDL-Triggern etwas Vorsicht walten lassen, da Sie bei fehlerhafter Verwendung, sich quasi bestimmter Datenbank-Funktionalitäten entledigen könnten.

Anwendungsbeispiele

Ich habe in dem Beitrag Oracle Application Express – Quick SQL bespielhaft ein einfaches Datenmodell für eine Projektverwaltung erstellt. Das zugehörige DDL-Skript habe ich exemplarisch ausgeführt und mit Hilfe des DDL-Audit-Triggers aus Listing 3 protokollieren lassen.

Im Folgenden finden Sie einige einfachen select-Anweisungen, mit deren Hilfe Sie verschiedene Fragestellungen beantworten können.

Wie Sie der Abbildung 1 entnehmen können, wurden folgende Änderungen an der Datenbank vorgenommen.

Abbildung 1: DDL-Log Änderungshistorie

Wenn Sie sich dieses Log ansehen möchten, genügt folgende select-Statement Anweisung:


select event_id,
       event_date,
       user_id,
       object_name,
       owner,
       object_type,
       system_event,
       machine,
       program
 from ddl_log
  order by event_id

Listing 5: Änderungshistorie anzeigen

Das konkrete DDL-Statement, dass für Anlegen der Tabelle projects verantwortlich war,  wurde in der Tabelle ddl_log_sql protokolliert. Eine kleine Unschönheit bringt dieses Protokoll mit sich. Bitte achten Sie darauf, dass die zeilenweise Speicherung teilweise mitten in einer SQL-Anweisung die Zeile umbricht. Dies muss bei der Rekonstruktion des Skriptes beseitigt werden.

Abbildung 2: DDL-Statement

Dieses läßt sich für einen einzelnen Schritt – wie in Listing 6 gezeigt – ermitteln.


select event_id, 
       event_date, 
       object_type,
       sqltext
from ddl_log_sql 
  where event_id = 2
 order by sqlline

Listing 6: DDL-Anweisungen für event_id =2 ermitteln

Interessieren Sie sich für die Änderungen,  die zwischen zwei Releaseständen Ihres Datenbank-Schemas  durchgeführt wurden, können Sie die select-Anweisungen um folgende where Klausel ergänzen. Alternativ können Sie auch die Einschränkungen über den Zeitstempel vornehmen.


select l.event_id, 
       event_date, 
       object_type,
       sqltext
from ddl_log l, 
     ddl_log_sql s
where l.event_id = s.event_id
  and l.event_id > 2 and l.event_id < 10
order by l.event_id, 
         sqlline

Listing 7: Alle DDL-Anweisungen die nach event_id 2 bis zur event_id 5 ausgeführt wurden

Auf Basis so eines Protokolls, können Sie anschließend ein Upgrade-Skript erarbeiten oder die Release-Notes für die neue Softwareversion ergänzen.

Auch die Änderungen an einem bestimmten Datenbankobjekt, hier der Tabelle TO_DOS, können nachvollzogen werden. Dazu finden Sie in Listing 8 ein einfaches Beispiel.


select l.event_id , 
       l.object_name, 
       event_date, 
       object_type,  
       sqltext
from ddl_log l, 
     ddl_log_sql s
where l.event_id = s.event_id
  and l.object_name = 'TO_DOS'
order by l.event_id, 
         sqlline

Listing 8: DDL-Statement zum Erstellen der Tabelle TO_DOS ermitteln

So einen DDL-Audit-Trigger ist gerade auch für Entwicklerteams hilfreich. Hier ist für alle Programmierer leicht nachvollziehbar, welche Änderungen an dem Datenmodell durchgeführt wurden. Auch zum prüfen von Installationsvorgängen lässt sich die Protokollierung einsetzen.

Wie Sie meine ScreenShots entnehmen konnten, setzte ich diesen Trigger auch gerne bei der Entwicklung von APEX-Anwendungen ein. Gerade durch die Beschränkung seiner Ausführung auf die Änderungen eines Datenbankschemas können so geziehlt alle Entwicklungsschritte auf Datenbankebene nachvollzogen werden. Auf Basis der Tabelle ddl_log_sql lassen sich dann Scripte für die Supported Objects erstellen.

 

 

 

 

APEX Application Archive (Teil 1) – Installation und Anwendungen archivieren

Mit der Packaged Application “APEX Application Archive” lassen sich Backups Ihrer Anwendungen erstellen. Mit einigen kleinen Erweiterungen, können Sie diesen Prozess auch automatisieren. Wie Sie diese Anwendung einsetzen und entsprechend erweitern können, können Sie dieser dreiteiligen Artikel-Serie entnehmen.

Bei der Anwendung “APEX Application Archive” handelt es sich, wie auch bei der in diesem Artikel vorgestellten Anwendung QuickSql, um eine sogenannte Packaged Application. Oracle stellt mit den Packaged Applications den Nutzern von APEX einige nützliche Werkzeuge zur Verfügung, die Sie auch produktiv einsetzen können.

Das Programm “APEX Application Archive” dient, wie der Name schon erahnen lässt, der Sicherung und Archivierung von APEX-Anwendungen. Sie können mit diesem Programm Anwendungsarchive erstellen, die eine oder mehrere Programme eines Workspaces enthalten können. Gespeichert werden diese Archive in entsprechenden Tabellen der Datenbank.

Interressant ist diese Anwendung im Entwicklungsprozess. Sie können so eine Versionierung bzw. Archivierung von Zwischenständen durchführen. Natürlich ist das auch manuell über die Exportfunktion des Application Builder zu erreichen. Allerdings müssen Sie sich bei dieser Variante um eine entsprechende Ablagestruktur im Filesystem kümmern.

Leider sieht die Anwendung keine automatische, z.B. zeitlich geplante Archivierung vor. Dieses Manko möchte ich allerdings in einem der nachfolgenden Artikeln durch eine eigene Lösung beheben.

APEX Application Archive installieren

Die Installation einer Packaged Application geht recht einfach von der Hand.

Im Application Builder klicken Sie einfach auf die Schaltfläche “Packaged Application”.

APEX Packaged Application installieren
Abbildung 1: APEX Packaged Application installieren

In der nächsten Seite werden Ihnen alle Packaged Applications der aktuellen APEX-Version (hier 18.1 EA) aufgelistet.

Filtern Sie diese nach den produktiv einsetzbaren Anwendungen, erhalten Sie die folgende Auflistung.

Abbildung 2: Produktiv einsetzbare Packaged Applications

Jetzt müssen Sie die Anwendung APEX Application Archive auswählen und im nächsten Fenster auf Installation klicken. Folgen Sie dann einfach dem Installations-Wizzard und schließen Sie den Vorgang ab.

Abbildung 3: APEX Application Archive installieren

Nach erfolgreicher Installation der Anwendung werden Sie nach der Anmeldung mit Ihrem APEX-Account beim ersten Start noch gebeten einige Parameter festzulegen.

Abbildung 4: Parameter APEX Application Archive

Fertig.

Anwendungen archivieren

Nach der Einrichtung der Anwendung, sehen Sie das Dashboard des “APEX Application Archive” Programms.

 

Abbildung 5: Application Archive Dashboard

Nun können Sie das erste Anwendungsarchiv anlegen. Betätigen Sie einfach die Schaltfläche “Archive Applications”.

Abbildung 6: Anwendung selektieren

In diesem Schritt wählen Sie eine oder mehrere Anwendung aus dem aktuellen Workspace aus.

Klicken Sie auf Next > .

Abbildung 7: Kommentar einfügen

Jetzt noch ein paar hilfreiche Informationen ergänzen und das Archiv mit “Create Archive” erstellen.

Bitte beachten Sie, dass die so erstellten Archive lediglich die selektierten APEX-Anwendungen enthalten. Die zugehörigen Datenbankobjekte wie Tabellen, Views, Packaged,usw. sind nicht enthalten. Um ein möglichst vollständiges Abbild eines Entwicklungs(zwischen)standes einer Applikation zu erhalten, empfehle ich Ihnen, die notwendigen DDL-Skripte in den Supported Objects der APEX-Anwendung zu hinterlegen.

Alternativ können Sie auch ein Dump-file mittels expdp (bzw. exp) erzeugen. Dies bringt allerdings den Nachteil mit sich, dass Sie sich wieder selber um die Versionierung der Dateien kümmern müssen.

Teil 2-Wiederherstellen und Exportieren

Im nächsten Teil dieser Beitragsreihe wird es um das Zurücksichern und Exportieren einer Anwendung gehen.

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Beitragsübersicht

[catlist name=”APEX Application Archive”]